Es gab eine Zeit, da gehörte Florian Neuhaus nicht nur zu den begehrtesten Spielern im Kader von Borussia Mönchengladbach, sondern in der gesamten Bundesliga. Der FC Bayern soll an ihm interessiert gewesen sein, auch Real Madrid, der FC Liverpool und Juventus Turin wurden als mögliche Abnehmer gehandelt.
Neuhaus aber blieb in Gladbach und wurde dort zum deutschen Nationalspieler. Zehnmal lief der variable Mittelfeldspieler für das DFB-Team auf. Sein letzter Einsatz liegt allerdings schon fast zwei Jahre zurück.
Denn Neuhaus hat im Verein mächtig an Standing eingebüßt. War er in den ersten Wochen unter Gerardo Seoane noch gesetzt, so stand der 26-Jährige seit Ende Oktober nur noch in einem von elf möglichen Spielen in der Startelf.
Zuletzt waren zudem selbst die Kurzeinsätze außerordentlich kurz. Zum Start ins neue Jahr durfte er eine Minute lang gegen den VfB Stuttgart ran, zuvor waren es gegen Werder Bremen drei Minuten. Das ist eindeutig zu wenig für Neuhaus, um den es daher nun Wechselgerüchte gibt.
Sky berichtete zuletzt bereits, dass der zehnfache Nationalspieler unzufrieden mit seiner aktuellen Lage sei. Er wolle spielen und Borussia Mönchengladbach würde ihn auch ziehen lassen. Es gebe sogar schon erste Gespräche mit anderen Klubs.
In der Folge wurden mehrere internationale Vereine, darunter der FC Sevilla, die beiden Rom-Klubs sowie Napoli, mit ihm in Verbindung gebracht. Wie die "Bild" nun berichtet, könnte die endgültige Entscheidung über Neuhaus' Zukunft am Sonntag fallen.
Borussia Mönchengladbach hat dann den FC Augsburg zu Gast. Die Fohlen müssen dabei nicht nur auf Stammtorhüter und Kapitän Jonas Omlin verzichten, sondern auch auf dessen Stellvertreter Julian Weigl. Letzterer fällt wegen einer Gelbsperre aus.
Neuhaus könnte gegen den FCA einerseits Weigls Platz im Mittelfeldzentrum einnehmen, zugleich aber auch dessen Rolle als Spielführer. Der 26-Jährige ist immerhin dritter Kapitän der Fohlen. Sollte er dennoch wieder draußen sitzen, werde er einen Transfer dem Bericht zufolge gemeinsam mit seinem Berater forcieren.
Darf der Mittelfeldspieler doch von Anfang an ran, so hätte er es selbst in der Hand, seinen Übungsleiter wieder von sich selbst zu überzeugen. Ob damit dann auf einen Schlag wieder alles gut wäre, darf aber zumindest bezweifelt werden.
Fakt ist, dass Neuhaus in Gladbach zu den Topverdienern gehört. Erst vor der Saison hat er seinen Vertrag ohne Ausstiegsklausel verlängert. "Transfermarkt.de" schätzt seinen Marktwert noch immer auf neun Millionen Euro. Folglich würde es bei einem Abgang aus Sicht der Fohlen auch um ein nettes Sümmchen gehen – sowohl mit Blick auf das Gehalts- als auch aufs Transferbudget.