Das erlebt Cristiano Ronaldo auch nicht so häufig: Der portugiesische Superstar von Juventus Turin wurde in Südkorea von tausenden Zuschauern ausgebuht. Grund für die Unzufriedenheit: Ronaldo saß beim Spiel gegen ein All-Star-Team der K-League im südkoreanischen Seoul während 90 Minuten auf der Bank.
Die enttäuschten Fans in Südkorea gehen nun aber noch weiter und fordern Schadenersatz. Eine Anwaltskanzlei initiierte eine Sammelklage. Was sich nach einer ausweglosen Sache anhört, ist gar nicht so abwegig: Denn laut eines Vertrags sei er zu einem Einsatz verpflichtet gewesen.
Die Klage der Juristen aus der südkoreanischen Stadt Suwon richtet sich gegen den Veranstalter The Festa. "Derzeit haben wir 2500 Interessenten, bis zum kommenden Mittwoch erwarten wir insgesamt 2700 Kläger, die das Geld für ihre Tickets zurückbekommen möchten", sagte eine Anwältin der Kanzlei. Sie erwarte demnach, dass die Klage gegen Ende nächster Woche eingereicht wird.
Laut eines Berichts des koreanischen Fernsehsenders SBS hätte sich Juventus verpflichtet, dass Ronaldo bei dem Freundschaftsspiel mindestens 45 Minuten spielen und ein Fan-Treffen abhalten sollte. Beide Abmachungen seien nicht eingehalten worden. Zudem hatte sich die Anreise des italienischen Teams aus China verspätet, was zu einer Verzögerung des Anpfiffs um eine Stunde führte.
Die südkoreanische Fußballliga K-League hat bereits ein Protestschreiben gegen Juventus Turin eingereicht, wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtet. In diesem wird die "Arroganz und Unverantwortlichkeit" des italienischen Fußballklubs kritisiert.
Bei dem ausverkauften Spiel hatten die 63.000 Zuschauer in Seoul bis zu 300 Euro für ihre Tickets bezahlt. Als sich abzeichnete, dass der in Südkorea überaus populäre Ronaldo nicht mehr eingewechselt würde, zeigten die enttäuschten Fans auch ihren Unmut, indem sie "Lionel Messi"-Sprechchöre im Stadion anstimmten. Der Argentinier vom FC Barcelona gilt als Erzrivale des Portugiesen.
(bn/dpa)