Nach der Trennung von Niko Kovac fungiert der bisherige Co-Trainer Hansi Flick "bis auf Weiteres" als Interimscoach. Die Bayern suchen weiter fleißig einen Trainer. Im Interview mit Reportern nach dem Spiel gegen Piräus sagte Salihamidzic: "Wir werden in Ruhe, ohne Druck, den Trainer aussuchen, der unserer Meinung nach der richtige ist."
Zwischenzeitlich war Arsene Wenger im Gespräch – doch diese Personalie entwickelte sich schnell zu einer Posse.
Die Gerüchte um Wenger hatten schon für viel Wirbel gesorgt. In seinem Liveblog verstieg sich das Boulevard-Blatt "The Sun" dazu, eine Aufstellung zu entwerfen, die Wenger in München auf den Platz stellen könnte.
Bayern-Fans mussten beim Anblick eines Screenshots aus dem Blog lachen:
Bayern-Ex Kovac hätte eine solche Startaufstellung wohl gerne gehabt – so mancher Spieler der fiktiven "Sun"-Aufstellung spielt derzeit nämlich gar nicht für die Bayern. Mit Schmerzen erinnert man sich in München an das monatelange Transfer-Theater um Leroy Sané, das schließlich scheiterte, als Sané kurz vor Schluss des Transferfensters einen Kreuzbandriss erlitt. Der 23-jährige DFB-Star blieb verletzt bei Manchester City. In der "Sun"-Aufstellung spielte Sané derweil schon munter für die Bayern – nicht die einzige Auffälligkeit.
Dass Offensivkraft Coutinho Wenger zuliebe plötzlich als defensiver Sechser aushilft, dass Mesut Özil die Anfeindungen von Noch-Bayern-Boss Uli Hoeneß ("Hat den größten Dreck gespielt!") schlagartig vergisst, und dass Sané urplötzlich an der Säbener Straße auftaucht, gilt für Bayern-Kenner als eher ausgeschlossen.
Den für die "Sun" offenbar ebenfalls bereits feststehenden Wechsel von Arsenal-Stürmer Alexandre Lacazette und die Blitzgenesung von Verteidiger Niklas Süle haben wir da noch gar nicht erwähnt...
Während man in englischen Redaktionen also schon von Wenger in München träumte (und die Menschen im Internet lachten), muss sich der ganz reale Interimstrainer Hansi Flick mit der Wirklichkeit auseinandersetzen.
Nach dem Heimsieg gegen Piräus am Mittwochabend zählt für Flick nur die anstehende Aufgabe am Samstag im Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund. "Es ist für mich eine Aufgabe für die zwei Spiele", sagte Flick in der Pressekonferenz nach dem Champions-League-Spiel.
Die 90 Minuten in der Verantwortung habe er genossen. "Es interessiert mich überhaupt nicht, was nach dem Samstag passiert", hatte Flick zuvor im TV-Sender Sky gesagt.
(pb/mit dpa)