Beim 5:1-Sieg über Schottland erwischte praktisch das komplette DFB-Team auch individuell einen hervorragenden Start in die EM 2024. Die Defensive ließ über 90 Minuten nichts zu, kassierte lediglich ein unglückliches Eigentor. Vorne hingegen trafen vier unterschiedliche Offensivspieler und Mittelfeldspieler Emre Can.
Und dazwischen war Toni Kroos genau der Taktgeber, den sich Julian Nagelsmann erhofft hatte. Mit einer herausragenden Passquote von 99 Prozent verteilte der DFB-Star die Bälle, leitete so etwa auch die ersten beiden Treffer ein.
Also eigentlich alles wie immer, könnte man meinen. Bei genauerem Hinsehen aber fiel einigen Fans dann doch etwas Ungewöhnliches auf. Denn Toni Kroos klebten mehrere dicke Streifen Tape im Nacken. Was hatte es damit auf sich?
"Einfach ein bisschen Angst machen", scherzte er nun im Podcast "Einfach mal Luppen", den er zusammen mit Bruder Felix veröffentlicht. Mit ernsterer Miene klärte er dann aber über zuvor nicht bekannte Beschwerden auf: "Ich bin eigentlich nicht so ein Fan davon, aber in dem Fall hatte ich wirklich die drei, vier Tage vor dem Spiel Nackenprobleme."
Woher diese gekommen sind, konnte sich Toni Kroos nicht erklären. "Die Hoffnungen gehen auf deinen Nacken", suchte Felix lachend nach einem Erklärungsansatz.
Der Nationalspieler berichtete, dass er manchmal zwar anfällig sei, was den Nacken anbelangt, "aber dann weiß ich morgens, dass ich falsch gelegen habe". Diesmal hingegen sei es gänzlich anders gewesen: "Es wurde während eines Trainings schlechter, ohne dass ich eine Aktion hatte. Es wurde wirklich schlecht."
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Und zwar so schlecht, dass Toni Kroos seinem Bruder zwei Tage vor dem Eröffnungsspiel mitgeteilt habe, "dass das Spiel heute nicht sein dürfte". Eine Lösung hätte der DFB-Star notfalls aber doch gefunden: "Ansonsten wäre die Dosis an Schmerztabletten noch etwas höher ausgefallen."
Es impliziert bereits, dass der 34-Jährige auch am Freitag Tabletten eingeworfen hat. Das bestätigt er anschließend. "Dieses Tape hat vielleicht nochmal zwei Prozent rausgeholt, damit es gut ist. Die anderen 98 Prozent habe ich auf Schmerzmittel gesetzt", erklärte er lachend.
Tatsächlich waren es aber nicht nur diese beiden Faktoren, die ihn spielfit gemacht hätten, "es lag natürlich auch viel an der Behandlung". Das Gesamtpaket aus Tabletten, Tape und heilenden Händen habe jedenfalls gewirkt. "Im Spiel hatte ich überhaupt keine Probleme, es bessert sich jetzt auch."
Dass Schmerztabletten und Profisport nicht unbedingt eine empfehlenswerte Kombination ergeben und nicht zur Regel werden sollten, schien Toni Kroos selbst klar zu sein. Deshalb richtete er ein paar Worte an jene, die sich seinetwegen Sorgen machen könnten: "Das war vor dem Spiel bis heute die letzte Tablette, die ich genommen habe."
Der Zustand seines Nackens sei mittlerweile zwar "noch nicht perfekt, aber besser", weshalb er gegen Ungarn ohne Schmerzmittel spielen möchte. Und vielleicht hilft ihm bis dahin ja auch Bruder Felix, der will dem DFB-Star nämlich ein neues Kissen zuschicken. Toni Kroos freut sich schon: "Da warte ich jetzt wirklich drauf."