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Fußball
20.03.2019, 16:5120.03.2019, 19:45
Er trifft in der Bundesliga. Er trifft in der Europa League. Und jetzt will er auch gegen Deutschland treffen. Eintracht Frankfurts Stürmer-Star Luka Jovic gelingt derzeit so ziemlich alles. Kein Wunder also, dass der Serbe vor dem Spiel seiner Mannschaft gegen das deutsche Nationalteam in aller Munde ist.
Rund zwei Dutzend Reporter drängten sich um den 21-Jährigen von Eintracht Frankfurt, der nach dem 1:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg am Wochenende eine seiner seltenen Audienzen gab. Das Länderspiel gegen Deutschland soll sein nächster Schritt zur Weltklasse sein: "In Anbetracht der Tatsache, dass ich bisher noch nicht so oft nominiert wurde, hat das Spiel natürlich einen hohen Stellenwert. Ich will mein Land bestmöglich vertreten", sagte Jovic. Serbiens Nationalmannschaftstrainer Mladen Krstajic erklärte schon, dass er den Stürmer gegen die DFB-Elf von Anfang an bringen wird.
Doch Jovic bleibt bescheiden:
"Das wird sicher sehr schwer. Mal schauen, was wir erreichen können."
Mit der Eintracht kann der gebürtige Bosnier in jedem Fall sehr viel erreichen. Die Frankfurter, die keines ihrer 13 Pflichtspiele in diesem Jahr verloren haben, streben einen Platz in die Champions League an. Dahin führen zwei Wege: In der Bundesliga liegen die Hessen nur einen Punkt hinter den begehrten Plätzen. Und der Gewinner der Europa League löst ebenfalls sein Königsklassen-Ticket.
Jovic jubelt über seinen Siegtreffer gegen Inter Mailand in der Europa League.Bild: www.imago-images.de
In der Europa League spielt die Eintracht im Viertelfinale ausgerechnet gegen Benfica Lissabon. Beim portugiesischen Rekordmeister steht der Frankfurter Leihspieler Jovic noch unter Vertrag. Dort konnte er sich aber seinerzeit nicht durchsetzen und wurde in die B-Elf versetzt. "Da war er in der Versenkung verschwunden, aber wir haben uns an ihn erinnert", erklärte Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic der "Süddeutschen Zeitung". Der Erfolg von Jovic ist nämlich keine wirkliche Überraschung.
Von der Auto-Matratze zum Meister-Macher
Schon mit acht Jahren schloss sich der gebürtige Bosnier Roter Stern Belgrad an. Vater Milan fuhr mit dem Kleinen vom Heimatdorf zu den Trainingseinheiten und Spielen jedes Mal nach Belgrad – 280 Kilometer hin und zurück. Weil die Strecke so weit war, übernachteteten Vater und Sohn vor so manchem Spiel auf dem Parkplatz des Trainingsgeländes im Auto. Der Vater hatte dafür im Auto Matratzen ausgelegt. (Bild)
Unter Eintracht-Trainer Adi Hütter entwickelte sich Jovic zur Tormaschine.Bild: imago sportfotodienst
Im Alter von 16 Jahren gab Jovic dann sein Profidebüt für Roter Stern Belgrad – und wie: Am letzten Spieltag der Saison 2013/14 wurde er kurz vor Abpfiff eingewechselt und schoss drei Minuten später das Tor zum 3:3. Roter Stern sicherte sich damit die erste Meisterschaft seit sechs Jahren. Wegen zahlreicher weiterer Treffer landete er bei Benfica Lissabon – wo er sich schließlich nicht durchsetzen konnte und Bobic ein Schnäppchen machte: Die Frankfurter liehen den Serben im Sommer 2017 für die im Nachhinein lächerliche Gebühr von nur 200.000 Euro für zwei Jahre aus. Unter Ex-Trainer Niko Kovac fing er an zu treffen – und in dieser Saison explodierte er dann völlig. Gut, dass die Eintracht eine Kaufoption besitzt. (Spox)
Jovic ist heiß begehrt
Die Kaufoption soll bei unter sieben Millionen Euro liegen – natürlich wird die Eintracht diese ziehen. Der aktuelle Marktwert von Jovic soll laut "Transfermarkt.de" mittlerweile bei 55 Millionen Euro liegen. Er wäre ein echtes Schnäppchen. Ob Jovic in der kommenden Saison aber überhaupt noch für die Eintracht aufläuft, scheint zumindest fraglich. Er ist der wohl momentan heißeste Stürmer Europas, weil er mit seinen Toren wie gegen Inter Mailand international sein Können unter Beweis gestellt hat und wesentlich günstiger ist, als andere Stürmerstars auf seinem Level. Interesse sollen laut Medienberichten der FC Barcelona, Real Madrid und der FC Chelsea haben.
Sein Nationaltrainer traut ihm bereits jetzt einen Wechsel zu Barca zu. "Ich wünsche mir für ihn nur das Beste und den größtmöglichen Erfolg, und es ist klar, dass er enormes Potenzial hat. Er kann Großes erreichen", sagte Mladen Krstajic angesprochen auf einen möglichen Transfer zu Barca bei t-online.de.
Jovic und Krstajic wollen heute Deutschland schlagen.Bild: imago sportfotodienst
Mit einem der Barca-Stars vergleicht der serbische Trainer Jovic jetzt schon:
"Ich würde ihn vielleicht mit Barcelonas Luis Suarez vergleichen. Er ist ein klassischer Torjäger, mit sehr guter Ballbehandlung und großem Spielverständnis."
Mladen Krstajic
Nach all den Vorschusslorbeeren wird Krstajic gegen Deutschland einfach nur hoffen, dass Jovic das tut, was er derzeit am liebsten tut: Das Tor treffen.
(bn/dpa/sid)
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