Auf den ersten Blick waren es vor allem Spieler wie Florian Wirtz, Tim Kleindienst oder Kai Havertz, die beim fulminanten 7:0-Sieg des DFB-Teams über Bosnien und Herzegowina am Samstagabend herausragten. Der Leverkusener sammelte zwei Tore und eine Vorlage, der Gladbacher schnürte einen Doppelpack und der Arsenal-Star glänzte mit einem Treffer sowie zwei Assists.
Die Fans fanden ganz offensichtlich aber auch Gefallen am Auftritt von Jamal Musiala. Der Youngster hatte das frühe 1:0 erzielt, in der Folge zudem noch vier Dribblings gewonnen und 92 Prozent seiner Zuspiele an den Mann gebracht. Der Fanclub der deutschen Nationalmannschaft teilte daher im Nachgang der Partie mit, dass die Fans Musiala zum Spieler des Spiels gewählt haben.
Etwas, das für den 21-Jährigen mittlerweile zur Gewohnheit wird. Denn auch beim FC Bayern glänzt Musiala praktisch im Wochenrhythmus. In dieser Saison stehen in 14 FCB-Partien bereits neun Tore sowie vier Treffer in der Bilanz des offensiven Mittelfeldspielers.
Es kommt nicht von ungefähr, dass sie in München den Vertrag mit Musiala schnellstens verlängern wollen. Das aktuelle Arbeitspapier läuft bis 2026, ein Knackpunkt in den Gesprächen dürfte das Gehalt sein. Lothar Matthäus hat diesbezüglich eine klare Meinung.
"Musiala hat meiner Meinung nach freie Wahl. Er kann die Zahlen praktisch selbst eintragen, so wie es Franz Beckenbauer früher einmal über mich gesagt hat", erklärte der deutsche Rekordnationalspieler im Gespräch mit Sky.
Einen Blanko-Vertrag werden die Bayern dem Youngster gewiss nicht hinlegen, weshalb Matthäus dann doch ein ganz konkretes Preisschild benannte:
Es wäre eine gewaltige Summe. Dieser Tatsache ist sich der Rekordspieler des DFB-Teams aber auch selbst bewusst. Deshalb trug er gleich mehrere Argumente vor. Da wäre etwa die komplizierte Suche nach einem etwaigen Nachfolger.
"Wenn die Bayern einen Ersatz für Musiala suchen würden, müsste er zunächst einmal gehen wollen – und die Bayern müssten allein schon 150 Millionen an Ablöse für einen neuen Spieler seiner Klasse bezahlen", sagte Matthäus.
Matthäus, fast schon im Stile eines Beraters, holte noch weiter aus, verglich den Bayern-Star in der Folge mit dem womöglich besten Fußballer der Geschichte: "Wie es für Messi keine Grenze gegeben hat, gibt es für Musiala für mich auch keine Grenze."
Der Klub brauche den Offensivmann "nicht nur aus sportlichen Gründen, sondern auch als Gesicht des FC Bayern, wo bald einige aktive Spieler wegbrechen werden. Du brauchst Musiala als Werbegesicht für die internationale Vermarktung. Das ist ein Wert, den du mit Geld gar nicht bezahlen kannst".
Wäre Musiala mit 150 Millionen Euro über fünf Jahre also sogar ein Schnäppchen? Das gilt es für Max Eberl und sein Team in den kommenden Wochen abzuwägen. Die Gespräche jedenfalls, das hat Eberl bereits bestätigt, laufen.