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Union gegen Wolfsburg: Anti-Hopp-Banner auch in Berlin

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Hopp im Fadenkreuz. Das Bundesliga-Spiel zwischen Union und Wolfsburg wurde kurzzeitig unterbrochen.Bild: imago images/Eibner/uwe koch
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Anti-Hopp-Banner auch bei Union gegen Wolfsburg – Spielunterbrechung in Berlin

01.03.2020, 14:3701.03.2020, 15:35
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Auch beim Bundesliga-Spiel Union Berlin gegen den VfL Wolfsburg hat es am Sonntag Plakate gegen Mäzen der TSG Hoffenheim Dietmar Hopp und den Deutschen Fußball-Bund (DFB) gegeben. Union-Fans hielten in der ersten Halbzeit Transparente mit der Aufschrift "2017 Kollektivstrafen abgeschafft, nun Hopp hofiert und zwei Schritte zurück gemacht. Fick dich, DFB" in die Höhe.

Auf einem weiteren Banner im Union-Fanblock war das Gesicht des 79 Jahre alten Hopp im Fadenkreuz zu sehen, zudem wurde der Unternehmer als "Hurensohn" beleidigt.

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Transparente der Union-Fans gegen den DFB.Bild: imago images/Eibner/uwe koch

Die Partie wurde rund vier Minuten vor der Halbzeitpause unterbrochen, Schiedsrichter Bastian Dankert schickte beide Mannschaften in die Kabine, Union-Kapitän Christopher Trimmel ging vor den Block und redete mit dem Vorsänger der Fans. Der Stadionsprecher von Union Berlin wandte sich während der Unterbrechung an die Fans und warnte: "Es gibt einen dreistufigen Plan, wir haben Stufe zwei erreicht, jedes weitere Vorkommnis ist Stufe drei, dann gehen wir alle nach Hause und das Spiel wird nicht wieder angepfiffen. Jeder weiß das, Kopf einschalten, dann geht's gleich weiter." "Scheiß DFB"-Rufe unterbrachen die Durchsage. Danach wurde das Spiel aber fortgesetzt.

Was ist der Drei-Stufen-Plan?
Stufe eins: Der Schiedsrichter soll das Spiel unterbrechen, so dass der Stadionsprecher zur Unterlassung von Störungen aufrufen kann.

Stufe zwei: Die Spieler sollen "für einen angemessenen Zeitraum" in die Kabinen geschickt werden, der Stadionsprecher eine letzte Warnung ausrufen.

Stufe drei: Bei wiederholten Vorfällen soll der Schiedsrichter das Spiel vorzeitig beenden.
Die Partie zwischen Union und Wolfsburg wurde am Samstagnachmittag kurz vor der Pause unterbrochen.
Die Partie zwischen Union und Wolfsburg wurde am Samstagnachmittag kurz vor der Pause unterbrochen. Bild: imago images/contrast/o. behrendt

"Das ist ein absolutes No-Go", sagte Union-Manager Oliver Ruhnert bei DAZN in der Halbzeitpause. "Persönliche Beleidigungen oder Verunglimpfungen sind einfach nicht akzeptabel. Da sind wir uns einig."

Zeitgleich veröffentlichte die verantwortliche Gruppe "Hammer Hearts 2004 – Ultras Union" im Netz eine Stellungnahme: "Ein Schiedsrichter unterbricht ein Fußballspiel der 1. Bundesliga aufgrund eines Doppelhalters oder Gesängen? Die Öffentlichkeit stellt kritische Fußballfans auf eine Stufe mit Terroristen? Die subkulturell geprägte Variante von Kritik an Dietmar Hopp, dem sogenannten Hurensohn, und seinen Auswüchsen wird inhaltlich zur Morddrohung stilisiert, weil ihn ein Fadenkreuz ins Visier nimmt?"

Und weiter: "Der Doppelhalter, der vor wenigen Minuten auf der Waldseite zu sehen war, ist keine Morddrohung. Er ist aber ganz klar provokant und kritisiert eine Person und eine stetige Entwicklung. Heute steht er jedoch vor allem entgegen schleichender Zensur und für die Ausdrucksfreiheit in den Kurven".

Bereits am Samstag hatte es bei mehreren Ligaspielen Banner gegen Hopp, den Mehrheitseigner der TSG Hoffenheim, gegeben. In Sinsheim wurde die Partie gegen Bayern München (0:6) aufgrund von Hass-Plakaten im Bayern-Fanblock zweimal unterbrochen. Schiedsrichter Cristian Dingert führte die Mannschaften in der 77. Minute für eine Viertelstunde vom Feld. Vor dem Wiederanpfiff einigten sich die Teams auf einen "Nichtangriffspakt", um so gegen die Vorfälle zu protestieren.

Als Auslöser der abgesprochenen Aktion von Ultra-Gruppierungen gilt die zuletzt vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ausgesprochene Kollektivstrafe gegen die Fans von Borussia Dortmund. Die BVB-Anhänger dürfen in den kommenden beiden Spielzeiten wegen ihrer Hopp-Schmähungen in der Vergangenheit nicht ins Sinsheimer Stadion.

(as/sid/dpa)

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