Marcus Thuram spielt bei Gladbach aktuell die Saison seines Lebens: Nach gerade einmal 15 Spielen hat der 25-Jährige schon zehn Treffer auf dem Konto und damit seinen persönlichen Saisonrekord eingestellt. Im Torjäger-Ranking liegt er damit auf dem zweiten Platz, nur Leipzigs Christopher Nkunku hat bisher öfter getroffen.
Der Leistungsschub kommt für Thuram zum günstigsten Zeitpunkt: Im Sommer läuft sein Vertrag aus. Angesichts seiner jüngsten Trefferquote – sowie der Aussicht auf einen ablösefreien Transfer – stehen die Topklubs bei ihm Schlange.
Schon seit einiger Zeit gilt er als Kandidat für das Sturmzentrum bei den Bayern, die das Experiment mit einem System ohne echten Neuner wohl nicht überzeugt hat. Inzwischen sollen sich auch Manchester United, Inter Mailand und Paris St. Germain um eine Verpflichtung des bald ablösefreien Franzosen bemühen.
Wie die "Bild" berichtet, will sich demnächst ein fünfter Verein in den Thuram-Poker einschalten, allerdings ohne sich dabei auf ein Wettbieten einzulassen.
Demnach plant der FC Chelsea, Thuram schon jetzt im Winter zu verpflichten. Dafür müssten die Londoner die Borussia überzeugen, ihren Stürmer mitten in der Saison abzugeben – was kostspielig wäre. Im Gegenzug würde Chelsea aber die Gefahr vermeiden, von der Konkurrenz ausgestochen zu werden.
Offenbar wäre Gladbach sogar zu Verhandlungen über einen Wintertransfer bereit. Als die Bayern erstmals Interesse bekundeten, hieß es, ab einer Ablöse von etwa zehn Millionen Euro dürfe der Topscorer wechseln. Aufgrund des neuen Eigentümer-Konsortiums dürfte sich Chelsea diese Summe sogar leisten können.
Allerdings will Gladbach nicht ohne Mittelstürmer in die Rückrunde gehen. Daher sollen sich die "Fohlen" bereits nach einem Thuram-Nachfolger umgeschaut haben. "Bild" zufolge steht die Borussia schon seit letztem Sommer mit dem 20-jährigen Kroaten Dion Beljo in Kontakt.
Ein weiterer Kandidat für das Sturmzentrum ist angeblich der 25-jährige Pole Dawid Kownacki von Fortuna Düsseldorf. Dessen Vertrag läuft im Sommer aus, die Fortunen wären wohl froh, noch eine Ablöse kassieren zu können.
Gladbach ist also auf einen sofortigen Thuram-Abgang vorbereitet. Das größere Problem für den FC Chelsea dürfte es sein, den Stürmer selbst zu überzeugen: Thuram weiß natürlich, dass ihm bis zum Sommer noch zahlreiche hochdotierte Angebote von diversen Topklubs winken. Dazu könnte er ein hohes Handgeld erhalten, wenn er bei einem Klub ablösefrei unterschreibt.
"Bild" zufolge hat er außerdem ein persönliches Interesse daran, die Saison in der Bundesliga zu beenden: Sein Landsmann Christopher Nkunku (Deutschlands Fußballer des Jahres 2022) hat derzeit sowohl im Torjäger-Ranking als auch in der französischen Nationalmannschaft im Vergleich mit Thuram die Nase vorn.
Durch einen Außenbandriss verpasste Nkunku zwar die WM. Statt Thuram empfahl sich in Katar aber in erster Linie der Frankfurter Randal Kolo Muani. Im Kampf um Einsatzzeiten bei der Équipe Tricolore könnte es Thuram daher durchaus schaden, sich durch einen Winter-Wechsel diesem Konkurrenzkampf zu entziehen.
Außerdem ist die Nkunku-Verletzung für den Gladbacher auch die Gelegenheit schlechthin, im Torjäger-Ranking auf Platz Eins zu klettern.