Sportlich lief es für die Bayern bei der Bundesligapartie gegen SC Freiburg wahrlich nicht nach Plan. Die Münchnerinnen sind am Freitagabend zwar kontrolliert in das Spiel gestartet, mussten aber bereits in der 16. Minute nach einer Ecke den ersten Gegentreffer durch die Freiburger Kapitänin Lisa Karl hinnehmen.
In der Folge agierte der FCB fahrig und kassierte wenig später das 0:2 durch Cora Zicai. Immerhin: Zu Beginn der zweiten Hälfte traten die Münchnerinnen mutiger auf und konnten sich bereits nach wenigen Minuten mit dem Treffer durch Alara Sehitler (50. Minute) belohnen.
Bayern-Coach Alexander Straus reagierte und brachte mit Lea Schüller in der 58. Minute eine neue Offensivkraft auf den Platz, die zumindest noch zum Unentschieden verhelfen sollte. Doch es kam zunächst anders. Nach ihrer Einwechslung stand sie gerade einmal 24 Minuten auf dem Feld.
Denn nach einem hoch getretenen Freistoß durch Teamkollegin Carolin Simon in der 79. Minute krachte Schüller mit der heraus geeilten Freiburger Torhüterin Rafaela Borggräfe zusammen. Beide blieben minutenlang am Boden liegen und mussten behandelt werden.
Die sichtlich angeschlagene Schüller musste schließlich den Platz mit einem Kopfverband verlassen. Schnell war klar: Für die 26-Jährige geht es nicht weiter. So musste die Angreiferin die Höchststrafe für jede Fußballerin hinnehmen: eine Einwechslung und Auswechslung innerhalb einer Halbzeit. Wenigstens war es in diesem Fall nicht auf ihre Leistung zurückzuführen.
Dennoch dürfte bei Schüller ein bitterer Nachgeschmack bleiben, denn für die Nationalspielerin war das bereits die zweite Verletzung innerhalb weniger Wochen. Bei den Länderspiel-Premieren des neuen DFB-Coachs Christian Wück gegen England und Australien Ende Oktober hatte Schüller den DFB-Tross bereits frühzeitig wegen Knieproblemen verlassen müssen.
Und: Das war nicht das erste Mal, dass ihre Knie Schüller einen Strich durch die Rechnung machten. Auch das dramatische Ausscheiden der Nationalelf im Halbfinales des olympischen Turniers gegen die USA im August hatte die Stürmerin nur von der Tribüne aus verfolgen können. Der Grund: eine Entzündung der Patella im linken Kniegelenk.
Einziger Lichtblick für einen gebrauchten Freitagabend aus Schüllers Sicht war, dass ihre Auswechslung kurioserweise dem FC Bayern doch noch den späten Ausgleich ermöglichte. Weronika Zawistowska, die für Schüller in die Partie gekommen war, konnte in der Nachspielzeit nach einem Freistoß den Ball ins Tor bringen.
Ob Schüller in der Champions League am Dienstag gegen den norwegischen Verein Valerenga IF wieder zum Einsatz kommen kann, ist bis lang unklar. So oder so wird sie ihren Geburtstag womöglich mit Kopfverband verbringen müssen. Schüller wird am Dienstag 27 Jahre alt.