Seit Thomas Tuchel beim FC Chelsea entlassen wurde, haben es die europäischen Spitzentrainer schwer: Wann immer es bei einem Topklub nicht so läuft wie gewünscht, spekuliert die Presse sofort, ob nicht der derzeit arbeitslose Thomas Tuchel ein guter Nachfolger für den aktuellen Coach sein könnte.
So wurde er inzwischen schon als potenzieller Nachfolger von Julian Nagelsmann beim FC Bayern und von Gareth Southgate bei der englischen Nationalmannschaft gehandelt. Dabei genießen beide von ihrem jeweiligen Verein/Verband noch Rückendeckung. In einem Interview mit "Sportstar" hat Tuchel jetzt selbst über seine Zukunftspläne gesprochen.
Ursprünglich hatte es in den englischen Medien geheißen, Tuchel wolle so bald wie möglich wieder einsteigen. Der "Telegraph" schrieb zuletzt, dass der Deutsche nur auf die richtige Gelegenheit warte, und derweil damit beschäftigt sei, unzureichende Angebote abzulehnen.
"Einige Klubs haben bei meinem Manager angerufen", bestätigte Tuchel das Interesse gegenüber "Sportstar". Angeblich sollen unter anderem der FC Sevilla und Bayer Leverkusen mit Anfragen gescheitert sein. Tuchel jedoch betont, er habe mit seinem Manager "vereinbart, dass er mich erstmal 18 Tage lang nicht anrufen würde."
In dieser Zeit hat Tuchel in Indien eine Ayurveda-Kur gemacht und schwärmt: "Die Erfahrung war fantastisch, ich fühle mich erfrischt und beruhigt. Ich würde dies jedem empfehlen, der Körper und Geist disziplinieren will." Auf die Idee hätte ihn ein Co-Trainer gebracht, der dort selbst schonmal eine Auszeit genommen hatte.
Nun sind die Batterien aber wieder geladen und Tuchel kann sich mit den eingegangenen Angeboten beschäftigen. Konkrete Gerüchte – beispielsweise zum England-Job – wollte er nicht kommentieren, allerdings sei ihm zufolge auch noch nichts entschieden.
Die WM werde er eifrig verfolgen. Am meisten freue er sich darauf, "Spielern zuzugucken, die ich mal trainiert habe." Zu den Favoriten des Turniers zählt er neben den üblichen Verdächtigen (Brasilien, Spanien, Frankreich) unter anderem auch Deutschland. Außenseiterchancen räumt er Belgien und Senegal ein.