Homosexualität ist im Fußball noch immer ein Tabuthema: Noch kein aktiver Bundesliga-Spieler hat sich jemals zu einem Coming-out entschlossen. Das Coming-out des ehemaligen Nationalspielers Thomas Hitzlsperger, nach dessen Karriereende im Jahr 2014, offenbarte für einige Fans überhaupt erst, dass es auch schwule Fußballerprofis gibt. Damit es sichtbarer wird, dass es natürlich auch im Fußball Homosexualität gibt, kam es in der Stadt Dortmund nun zu einer Plakataktion gegen Homophobie.
Das Pikante an der Aktion ist der Absender: Das Logo und ein abgeänderter Werbeslogan des Bundesligisten Borussia Dortmund ist auf den Transparenten zu sehen. Doch der Klub hat mit der Aktion gar nichts zu tun, wie er am Samstagvormittag erklärte. Die Aktion befürworteten die Schwarz-Gelben dennoch.
Der Verein schrieb über seine Social-Media-Kanäle: "In der Stadt Dortmund sind viele Plakate gegen Homophobie im BVB-Design aufgetaucht. Die Plakate sind nicht von uns. Die Botschaften unterstützen wir aber voll und ganz", so der Klub, der das Hashtag #gegenhomophobie anheftete.
Auf den Plakaten waren unter dem Satz "Jede Liebe ist Echte Liebe" – in Anlehnung an den BVB-Slogan "Echte Liebe" – unter anderem folgende Sätze zu lesen:
Eine ähnliche Guerilla-Aktion hatte es schon im Mai gegeben, als in der Stadt Dortmund zahlreiche Plakate gegen Rassismus auftauchten. Damals hatten die Plakate den Anschein erweckt, dass der BVB gemeinsam mit dem Bundesfamilienministerium sowie der Initiative "Exit" hinter der Aktion gestanden haben soll. Der BVB dementierte dies jedoch gleich. Auch diesmal hatte der Klub nicht mit der Werbung zu tun – gab den Dortmunder Bürgern jedoch durch seine Antwort eine wichtige Botschaft mit.
In den sozialen Netzwerken wurde der Klub für seine klare Haltung gefeiert. Zahlreiche Fans sagten "Danke". Die Plakate passen zum BVB: Seit Jahren macht sich der BVB mit eigenen Aktionen gegen Homophobie stark. So zeigte die Borussia (oder auch ihre Fans) im Westfalenstadion Transparente mit klarer Haltung gegen Homophobie oder der Klub stellte Regenbogen-Eckfahnen auf.
"Danke für Euer positives Feedback", schrieb der Klub auf Twitter am Samstag und betonte: "Homophobe Kommentare lehnen wir ab. Wer diese Meinung nicht mitträgt, hat auf unseren Kanälen nichts zu suchen und wird blockiert."
(bn)