Am Samstagabend kommt es im Hinspiel der Bundesliga zum absoluten Top-Spiel der Saison 2022/23 zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern (18.30 Uhr).
Der letzte Auftritt des BVB verlief vergangenen Samstag eher ernüchternd mit einer 2:3-Niederlage beim 1. FC Köln. Mit dem 4:1-Auswärtssieg am Mittwochabend in der Champions League gegen Sevilla konnten sich die Borussen jedoch zumindest ein bisschen Frust von der Seele schießen.
Auch die krisengeplagten Münchner konnten mit dem 4:0-Heimsieg gegen Leverkusen am Freitagabend und dem deutlichen Erfolg gegen Pilsen (5:0) am Dienstag in der Champions League wieder Selbstvertrauen sammeln.
Jetzt sorgt allerdings der DFB vor dem Top-Spiel selbst für Gesprächsstoff und ein absolutes Novum.
Eigentlich ist es Schiedsrichter:innen nicht erlaubt, Bundesligaspiele mit Mannschaften aus dem eigenen Landesverband zu pfeifen. Durch die Corona-Pandemie wurden diese Vorgaben allerdings gelockert, um den Schiedsrichter:innen unter anderem lange Anreisen zu ersparen. Laut "Bild"-Informationen soll sich der DFB nun über seine eigenen ursprünglichen Vorgaben hinwegsetzen.
Denn den deutschen "Classico" Dortmund gegen Bayern soll nun offenbar ein Bayer pfeifen – und das zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesliga. Für das Spiel am Samstag wurde Deniz Aytekin nominiert. Der 44-Jährige wohnt im Landkreis Fürth in Bayern und trägt seit diesem Jahr den DFB-Ehrentitel "Schiedsrichter des Jahres".
Zurückzuführen sein könnte diese Entscheidung laut "Bild" auf die zahlreichen Fehlentscheidungen der vergangenen Wochen, die für Diskussionen sorgten. Die Schiri-Bosse stehen unter Druck. Demnach soll wohl die Aufgabe, das absolute Top-Duell der Saison zu leiten, Deutschlands Bester übernehmen.
Ayektin macht sich über den Umstand, dass er als Bayer ein Spiel mit Bayern-Beteiligung pfeift, offenbar wenig Gedanken: "Ich bereite mich professionell darauf vor – wie auf alle anderen Spiele. Aber klar ist: Auch mir können Fehler passieren, wir sind halt alle nur Menschen", sagte er zur "Bild".
Außerdem findet er: "Ich bin ja kein Bayer – ich bin ein Franke! Das ist ein Unterschied."
Die letzten beiden Aufeinandertreffen zwischen den Bayern und dem BVB sorgten wegen der Leistungen der Schiedsrichter für heftige Diskussionen. Dabei fühlten sich vor allem die Dortmunder oft bei den Entscheidungen benachteiligt.
Auch eine andere Bilanz dürfte den Schwarz-Gelben nicht gefallen: Denn Ayektin pfiff während der Corona-Pandemie bereits drei Spiele mit Bayern-Beteiligung. Zweimal siegte der Rekordmeister und einmal stand es Unentschieden – mit einem Torverhältnis von 12:4.