Manuel Neuer und Alexander Nübel spielten in der Saison 2020/2021 zusammen bei Bayern München.Bild: Getty Images Europe / Matthias Hangst
Fußball
Die schwere Verletzung von Manuel Neuer hat die Bayern-Verantwortlichen aus heiterem Himmel getroffen. Dass ihr Stammtorhüter sich beim Skitourengehen den Unterschenkel gebrochen hat und für den Rest der Saison ausfallen wird, hat an der Säbener Straße so niemand erwartet.
Nach dem anfänglichen Schock sind sich die Münchener aber schnell einig geworden, dass die Suche nach einem adäquaten Ersatz Priorität hat. Allein auf die Schultern von Ersatzkeeper Sven Ulreich wollen sie dabei offenbar nicht setzen – obwohl es dieser in der bisherigen Saison oft gut gemacht hat.
Nein, die Bayern wollen Alexander Nübel zurückholen, der aktuell an AS Monaco verliehen ist. Diesen Plan bestätigte Nübel-Berater Stefan Backs schon vor einigen Tagen gegenüber Sport1.
FC Bayern setzt auf Nübel als Neuer-Ersatz
Der Leihvertrag mit dem französischen Erstligisten endet jedoch erst im Sommer 2023, die Bayern brauchen Nübel aber jetzt schon. Vertraglich gibt es keine Option auf eine verfrühte Rückholaktion, das heißt, der FCB muss sich irgendwie mit Monaco einig werden. Und noch ein anderer Punkt erschwert den Deal.
Nübel kommt nicht mit Bayerns Torwarttrainer Toni Tapalović aus. Daraus macht auch sein Berater kein Hehl: "Es gibt kein Verhältnis, keinen Austausch mit Tapalović."
Laut "Bild" könnte Nübel eine Rückkehr nach München im Winter verweigern, wenn Tapalović dort sein Trainer wäre.
Torwarttrainer Toni Tapalović (zweiter von rechts) gilt als enger Vertrauter von Manuel Neuer.Bild: Pressefoto M.i.S./Pool / imago images
Neuer-Seite macht Nübel Vorwürfe
Bei Thomas Kroth, dem Berater von Manuel Neuer, kommt das nicht gut an. "Warum ruft Alexander Nübel eigentlich nicht bei Manuel oder Toni Tapalović einfach an und bespricht die Sachlage in aller Ruhe? Warum alles über die Öffentlichkeit?", sagt er gegenüber "Bild".
Laut Kroth seien es Neuer und Tapalović gewesen, die dem FC Bayern frühzeitig die Empfehlung gegeben hätten, den damaligen Schalker Nübel zu verpflichten. "Sie haben also einen großen Anteil daran, dass Nübel 2020 zum FC Bayern wechselte", sagt der Berater.
Angesichts solcher gegensätzlichen Darstellungen, die auf einen tiefer liegenden Konflikt hinweisen, scheint eine Rückkehr von Alexander Nübel im Winter – aktuell zumindest – schwer vorstellbar.
Die Torwartposition ist beim DFB schon seit Längerem heiß diskutiert – und das meist eher aus erfreulichen Gründen. Denn klassischerweise hat die deutsche Nationalmannschaft nicht gerade einen Mangel an starken Torhütern zu bewältigen.