Christoph Kramer hat bei Borussia Mönchengladbach mit Max Eberl zusammengearbeitet.Bild: dpa / Christian Charisius
Fußball
Schon seit Monaten gibt es Gerüchte, dass der FC Bayern Max Eberl als neuen Sportvorstand verpflichten will. Gerade nach dessen überraschendem Aus bei RB Leipzig Ende September wurden die Spekulationen immer vehementer. Uli Hoeneß soll ein großer Fan des langjährigen Gladbacher Sportdirektors sein und das Thema intern immer wieder angeschoben haben.
Der Bayern-Macher hatte damit offenbar Erfolg. Denn wie "Sky" am Montag vermeldete, ist nun alles klar: Eberl wird nach München zurückkehren. Bei den Bayern hatte er einst die Jugendabteilung durchlaufen und war zum Profi geworden.
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Nach Informationen von "Sky" werde Eberl einen langfristigen Vertrag unterschreiben und frühestens im März seinen neuen Posten als Sportvorstand antreten. Demnach werde er aber in jedem Fall noch im Laufe der Rückrunde loslegen. Spätestens bei der nächsten Sitzung des Aufsichtsrats Ende Februar soll die Entscheidung dann auch offiziell abgesegnet werden.
Einen guten Ruf hatte sich der 50-Jährige vor allem bei Borussia Mönchengladbach erarbeitet, wo er von 2005 bis 2008 als Nachwuchskoordinator und anschließend bis Januar 2022 als Sportdirektor maßgeblichen Anteil an einer erfolgreichen Ära hatte. In dieser Zeit arbeitete er unter anderem mit Christoph Kramer zusammen.
Christoph Kramer gratuliert dem FC Bayern zur Eberl-Verpflichtung
Der Rio-Weltmeister wechselte während Eberls Amtszeit gleich zweimal nach Gladbach: 2013 für zwei Jahre als Leihspieler, nach einer kurzzeitigen Rückkehr zu Bayer Leverkusen folgte 2016 der zweite, diesmal feste Transfer zur Borussia. Den Gladbachern ist Kramer seither treu geblieben – und Eberl gewissermaßen ebenso.
"Ich bin ein bisschen parteiisch, was die Personalie Max Eberl angeht. Ich schätze ihn als Menschen und habe ihm viel für mein Leben zu verdanken", schwärmte der 32-Jährige im Podcast "Copa TS". Der kommende Bayern-Vorstand sei zudem "ein hervorragender Manager – mit allem, was dazugehört".
Max Eberl steht Medienberichten zufolge vor einem Engagement beim FC Bayern.Bild: IMAGO images / Nordphoto
In der Folge listete Kramer eine ganze Reihe an Qualitäten auf. "Menschenführung, Talente entdecken, Verhandlungen, Spieler bekommen, die man normalerweise vielleicht nicht bekommen hätte. Er lässt nicht locker und hat gute Überredungskünste", dachte er auch an seine eigenen Erfahrungen in Verhandlungen mit dem Ex-Leipziger.
Kramer zog daher schon vor der offiziellen Verkündung der Zusammenarbeit ein klares Fazit: "Er wird den Bayern sicherlich guttun. Und das sagt man bei einem hervorragend geführten Verein wie Bayern. Die holen nur die Besten der Besten. Eberl ist einer der Besten."
Christoph Kramer hebt rhetorisches Können von Max Eberl hervor
Eine weitere Fähigkeit sprach indes Moderator Tommi Schmitt an. Eberl sei für Fans und Medienschaffende stets ein guter Blitzableiter, weil er sich vor und nach den Spielen vor die Kameras stellt, auch auf Pressekonferenzen präsent ist. "Das tut den Bayern gut", ist auch Kramer überzeugt.
Eberl habe zudem "eine gute Rhetorik und spürt Schwingungen". Was der Gladbach-Profi damit genau meint, führte er prompt aus: "Es gehört im Fußball heutzutage leider dazu, dass man bestimmte Schwingungen spürt, die medial hereingetragen werden, und die im Keim erstickt."
Dabei erinnerte sich Kramer etwa an die Kommunikation der Gladbacher Saisonziele, als Eberl noch in der Verantwortung war:
"Obwohl wir einen richtig guten Kader zusammenhatten und alle uns unter den ersten Vieren gesehen haben, hat er einen einstelligen Tabellenplatz mit guten Argumenten verpackt. Die Mannschaft hatte keinen Druck, man hat es ihm aber trotzdem geglaubt. Wir hatten intern eigentlich das Ziel, in die Champions League zu kommen. Medial war es so aber viel einfacher, weil der Druck von der Mannschaft weg war. Oft hat es am Ende wirklich mit der Champions League geklappt."
Im Understatement wird sich der angehende Sportvorstand beim FC Bayern gewiss nicht üben müssen, umso mehr dürften aber seine rhetorischen Qualitäten gefragt sein. In Deutschland steht schließlich kein Verein so sehr im Fokus wie der FCB.
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