Der BVB ist gemessen an den Ergebnissen richtig gut ins Jahr 2024 gestartet. Sieben Pflichtspiele hat Borussia Dortmund bisher absolviert, keines davon verloren. In der Bundesliga ist der Traditionsklub auf den vierten Rang gesprungen, in der Champions League hat er sich eine gute Ausgangslage für das Achtelfinalrückspiel geschaffen.
Möglich wurde dieser Aufschwung auch durch Niclas Füllkrug. Der Angreifer war im Sommer von Werder Bremen gekommen, hatte in der ersten Saisonhälfte noch leichte Startschwierigkeiten. In den sechs Bundesliga-Spielen dieses Jahres war er dafür umso mehr da.
Sechs Tore hat Füllkrug bereits erzielt, dazu noch zwei Vorlagen beigesteuert. Steht der DFB-Profi auf dem Platz, darf sich der BVB rein statistisch gesehen also mindestens eines eigenen Tores sicher sein.
Gleich dreifach knipste Füllkrug Ende Januar sogar beim 3:1-Heimsieg gegen den VfL Bochum. Zweimal blieb er aus elf Metern eiskalt, einmal köpfte er eine Flanke von Kollege Marcel Sabitzer in die Maschen.
Dass diese Partie Ende Februar noch einmal ein größeres Thema werden sollte, hätte der Nationalstürmer wohl selbst nicht gedacht. Und doch ist dem seit Freitag so. Da hat die Bundesliga Ausschnitte aus dem Spiel nämlich noch einmal aufgegriffen.
In einem Post auf X zeigt der offizielle Liga-Account alle drei Treffer Füllkrugs und wie er nach Schlusspfiff mit Bochum-Torhüter Manuel Riemann spricht. "Du machst die Beine so zusammen. Ich habe dich beobachtet", sagte der BVB-Profi. "Ja, dass ich reagieren kann", erläuterte wiederum Riemann.
Was wie ein gewöhnlicher Austausch nach Schlusspfiff anmutet, wurde von der Liga als Fairplay-Moment gefeiert. Hintergrund ist eine Kooperation mit Schokoladenproduzent Milka. Gemeinsam zeichnen Liga und Milka jeden Spieltag eine besonders faire Aktion oder Geste aus. Selten aber schien sie so lapidar wie bei jenem Spiel in Dortmund.
"Er hat Riemann nach dem Spiel nicht die Nase gebrochen und wie ein normaler Mensch mit einem anderen normalen Menschen gequatscht, ja mega Fairplay, ich freue mich für ihn für seinen Award", sprudelte der Sarkasmus förmlich aus dem Kommentar eines Users. "Mein Lieblings-Satirepreis", schrieb ein anderer.
Problematisch empfinden viele Fans aber nicht nur die Bezeichnung als Fairplay-Moment, sondern auch ein kleines Detail im Video: "Ich werde nie darauf klarkommen, dass die DFL ihre eigene Rechtevergabe so verkackt, dass nicht mal die offiziellen Social-Media-Accounts von Ligen und Klubs deutschsprachigen Videocontent posten dürfen, ohne gestriket zu werden."
So sind in dem Video zwar deutsche Textelemente zu sehen, in der Audiospur ist aber ein englischsprachiger Kommentar zu hören. In der digitalen Vermarktung der DFL, da sind sich die Fans einig, besteht somit noch großer Handlungsbedarf.