
Das 0:2 gegen FC Freiburg am vergangenen Wochenende reiht sich ein in die vielen Schalke-Niederlagen der vergangenen Wochen.Bild: IMAGO / Sven Simon
Fußball
Tabellenletzter, kein Sportdirektor und ein Kader, der viele Baustellen vorzuweisen hat: Schalke 04 erlebt aktuell besorgniserregende Zeiten und musste in den vergangenen Wochen vermutlich mehr durchmachen, als jeder andere Bundesligist in einem ganzen Jahr. Die Krönung des Chaos: Der Rücktritt von Sportdirektor Rouven Schröder.
Seit mittlerweile sieben Tagen wird spekuliert, was Schröder dazu bewegte, mitten in der Saison und nur wenige Wochen vor der WM-Pause, seinen Verein zu verlassen. Schalke selbst gab "persönliche Gründe" an, es war auch die Rede von Unstimmigkeiten und Enttäuschungen. Die "Sport Bild" hat jetzt enthüllt, was wirklich in den Wochen vor seinem Abgang in den Reihen der Königsblauen los war.

Der ehemalige Schalker Sportdirektor Rouven Schröder hatte eine gute Beziehung zu den Spielern. Bild: IMAGO / Sven Simon
Schröder-Rücktritt war Prozess von mehreren Wochen
Demnach soll sich Schröders Rücktritt intern bereits seit mehreren Wochen abgezeichnet haben. Er galt als "High Performer", arbeitete seit seinem Amtsantritt im Juni 2021 quasi durch, hatte zwei Arbeitshandys – eines zum Telefonieren und eines, um parallel Nachrichten zu beantworten – ließ seine Frau deshalb häufig im Restaurant warten. Im September nahm sich Schröder laut "Sport Bild" eine kurze Pause und machte in der Länderspielphase eine Woche Urlaub. Doch diese Auszeit soll ihn wohl verändert haben.
S04-Mitarbeiter:innen zufolge soll er mit Zweifeln zurückgekehrt sein, war dünnhäutiger, reagierte auf Kritik an seinen Entscheidungen verärgert. So waren unter anderem seine nicht eingeschlagenen Transfers im Sommertransferfenster Teil dieser Kritik des Aufsichtsrats. Auch die Abfindungsklausel im Vertrag des mittlerweile gefeuerten Trainers Frank Kramer sorgten laut dem Bericht für Reibereien zwischen dem Gremium und dem gereizten Schröder.
An Sportvorstand Peter Knäbel ging der Zustand des ehemaligen Schalker Sportdirektors nicht unbemerkt vorbei. Er bot dem 47-Jährigen an, dessen Medienarbeit zu übernehmen – um ihn aus der Schusslinie zu nehmen. Denn die schwere Krankheit eines engen Freundes setzte Schröder zusätzlich zu. Doch geholfen hat das offenbar nicht: In der Halbzeitpause des Bundesliga-Spiels gegen Hoffenheim Mitte Oktober (0:3) soll er laut "Sport Bild" Team-Manager Gerald Asamoah schroff angegangen sein, er solle sich zurückhalten, als dieser Verbesserungsvorschläge machte.
Trubel um Reis-Verpflichtung entscheidender Schlag für Schröder
Als es dann um die Verpflichtung eines neuen Trainers ging, soll das Fass übergelaufen sein. Einig wurden sich die Verantwortlichen in ihren Verhandlungen über einen Kramer-Nachfolger lange nicht. Nach Absagen von Bruno Labbadia und Domenico Tedesco, rief Schröder schließlich bei VfL-Manager Patrick Fabian an, um über die Ablösesumme von Thomas Reis zu verhandeln. Der hatte beim VfL noch einen bis zum 30. Juni 2023 laufenden Vertrag. Die beiden einigten sich laut "SportBild" wohl schnell auf 200.000 Euro plus 100.000 Euro bei Klassenerhalt. Davon übernimmt Reis 70.000 selbst.
Diese Summe empfanden Schröder und seine Vorstandskollegen als branchenüblich und angemessen. Doch der Aufsichtsrat funkte ihm hier unerwartet dazwischen – die Summe sei zu hoch. Dem Bericht zufolge soll das Gremium sogar anfangs davon ausgegangen sein, Reis ablösefrei zu bekommen. Schröders Reaktion laut "Sport Bild": blankes Unverständnis.
Das soll der entscheidende Schlag für Schröder gewesen sein. Es kam zum Krisengipfel mit dem Vorstand in der Stadionloge. Einen Tag später trat er zurück.
Patrick Mahomes ist das Gesicht der NFL. Der Quarterback der Kansas City Chiefs gewann bereits drei Super Bowls und wurde dabei dreimal zum besten Spieler des Endspiels gewählt. Seine Erfolge, seine spektakuläre Spielweise und seine bodenständige Art machen ihn bereits jetzt zu einem der besten Quarterbacks aller Zeiten.