Herthas Geschäftsführer Fredi Bobic beobachtet das Training. Noch vor Saisonbeginn soll der ein oder andere Spieler aus dem Kader gestrichen werden.Bild: nordphoto GmbH / Engler / nordphoto GmbH / Engler
Fußball
Nach dem Fast-Abstieg in der vergangenen Saison hat Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic dieses Jahr große Pläne für das Transferfenster, doch da trotz der 375 Millionen Euro Finanzspritze von Investor Lars Windhorst kaum Geld da ist, stockt in Sachen Neuzugängen. Mit Filip Uremović (Rubin Kazan) und Jonjoe Kenny (FC Everton) hat Hertha bisher zwei Neue verpflichtet, zudem kehrt Jessic Ngankam von seiner Leihe zu Greuther Fürth zurück. Außerdem soll Bobic am Transfer von Alex Kral von Spartak Moskau arbeiten, um das defensive Mittelfeld zu verstärken.
Aber wie im Vorjahr steht wohl zunächst das Aussortieren im Vordergrund: Am Montag veröffentlichte "Sport Bild" eine Liste mit Streichkandidaten, die es wohl nicht in den Hertha-Kader der neuen Saison schaffen.
Torunarigha könnte Hertha in Richtung West Ham verlassen
Zu großen Teilen besteht die Liste aus Spielern, die zuletzt gar nicht mehr für Hertha gespielt haben, sondern bereits an andere Klubs verliehen waren, bei Hertha aber perspektivlos sind.
Von den insgesamt zehn verliehenen Herthanern konnte sich einzig Arne Maier beim FC Augsburg für einen langfristigen Vertrag empfehlen. Er wurde für fünf Millionen Euro fest verpflichtet. Den 25-jährigen Eduard Löwen konnte Bobic für die Ablöse von einer Million Euro in die USA zum MLS-Klub St. Louis verkaufen.
Arne Maier (r.) stand in 29 Saisonspielen auf dem Platz und wurde nach Leihende vom FC Augsburg für mehrere Millionen Euro verpflichtet.Bild: imago images / IMAGO/Sportfoto Zink
Laut "Sport Bild" sucht er nun unter anderem nach Abnehmern für die Rückkehrer Krzysztof Piątek, Dodi Lukébakio und Javairô Dilrosun. Bei Piątek soll das Gehalt in Höhe von 4,5 Millionen Euro nicht zu stemmen sein, Lukébakio wird immer wieder eine "Lustlos-Mentalität" nachgesagt.
Auch in der Abwehr soll der Kader zunächst ausgedünnt werden. Der zuvor an Valencia verliehene Omar Alderete soll demnach gehen, mehrere spanische Klubs haben wohl Interesse angemeldet. Rechtsverteidiger Deyovaisio Zeefuik hat unter Trainer Sandro Schwarz keine Zukunft, zudem muss ein Innenverteidiger gehen. "Sport Bild" zufolge liegt Jordan Torunarigha ein Angebot von West Ham United vor. Im Falle eines Verbleibs des 24-Jährigen wäre wohl Marton Dardai ein Streichkandidat.
Jordan Torunarigha (l.) im Laufduell mit Louis Schaub vom 1. FC Köln. Bild: Eibner-Pressefoto / Uwe Koch/Eibner-Pressefoto
Schon vor einer Weile hatte zudem Herthas Mittelfeldspieler Santiago Ascacíbar angekündigt, eine neue Herausforderung suchen zu wollen. Konkrete Transfer-Angebote gibt es demzufolge aber noch nicht.
Hertha-Kader muss kleiner werden, aber auch besser
Derzeit umfasst der Hertha-Kader noch 34 Spieler – neben Ablöse-Einnahmen, Mentalitäts- und Leistungsfragen ein weiterer Grund, weshalb sich Fredi Bobic über jeden Abgang freuen wird. Dass die Reihenfolge "erst Aussortieren, dann Neuverpflichten" aber auch schiefgehen kann, musste Bobic letztes Jahr lernen.
Schon damals wollte er eine Mentalitätsmannschaft zusammenstellen, mistete dafür den Kader ordentlich aus, war auch selbst auf dem Transfermarkt hochaktiv. Da die (unter anderem mit einem Ladebalken auf Twitter) angedeuteten Last-Minute-Transfers jedoch ausblieben, trat Hertha die Saison letztendlich mit einem Kader an, dem es einfach an Qualität fehlte.
Der 68-jährige Felix Magath verhalf Hertha zum Klassenerhalt.Bild: imago images / imago images
Die Alte Dame beendete die Saison mithilfe von Star-Coach Felix Magath auf Rang 16. In der Relegation gegen den HSV brauchte sie bis zum Rückspiel, um das Ruder noch herumzureißen und die Klasse zu halten.
Damit solch ein Saisonverlauf in der kommenden Spielzeit vermieden werden kann, muss es Bobic dieses Jahr gelingen, den Kader nach dem Ausmisten mit Qualität zu bereichern. Die Verpflichtung von Alex Kral wäre wohl ein guter Anfang, doch der Mittelfeldspieler soll auch bei RB Leipzig ganz oben auf der Wunschliste stehen.
(kpk)
Es war mal wieder ein elektrisierender Abend, den Eintracht Frankfurt am Sonntag gegen den FC Bayern produziert hat. Im Duell mit den Münchenern sahen die Hessen zwar lange Zeit nur wenig vom Ball, ihre wenigen Chancen nutzten sie dann aber eiskalt.