Wenn BVB-Boss Hans-Joachim Watzke nicht noch eine sensationelle Vertragsverlängerung aus dem Hut zaubert, wird Dortmund im Sommer wohl seinen Superstar Jude Bellingham abgeben müssen. Der heiß begehrte 19-Jährige hat dort nämlich nur noch einen Vertrag bis 2024, eine richtig dicke Ablöse – die der BVB sich durchaus erhoffen darf – könnte man also spätestens im kommenden Jahr noch einstreichen.
Erst vor drei Wochen war bekannt geworden, dass mit Manchester City, dem FC Liverpool und dem FC Chelsea bereits drei Premier League-Klubs Angebote für Bellingham vorbereiten. Der "Sun" zufolge seien alle drei Konkurrenten darauf eingestellt, bis zu 100 Millionen Pfund (114 Millionen Euro) auf den Tisch legen zu müssen.
Laut dem katalanischen Portal "El Nacional" steht Bellingham zudem ganz oben auf dem Einkaufszettel von Real Madrid-Präsident Florentino Pérez. Der englische Nationalspieler soll nach den Vorstellungen des 75-Jährigen in Zukunft dem Mittelfeld der "Königlichen" seine Identität verleihen, ähnlich wie Toni Kroos bisher.
Umso verärgerter soll Pérez gewesen sein, als er feststellte, dass ihm die englische Konkurrenz im Bellingham-Poker schon mehrere Schritte voraus ist: "El Nacional" zufolge bietet ihm der FC Liverpool ein Jahresgehalt von rund 18 Millionen Pfund (rund 20,5 Millionen Euro).
Zum Vergleich: Erling Haaland, mit dessen Transferpoker selbst die Bayern aus finanziellen Gründen nichts zu tun haben wollten (und der mittlerweile die Premier League kurz- und kleinschießt), verdient wohl um die 19,5 Millionen Pfund pro Jahr. Einzig das Salär von Cristiano Ronaldo dürfte nochmal eine Kategorie größer ausfallen.
Die Offerte der "Reds" würde Bellingham also auf Anhieb zu einem der bestbezahlten Premier League-Profis machen. Wenn man dann noch bedenkt, dass Haaland neben seinem Gehalt "nur" eine festgeschriebene Ablöse von 60 Millionen Euro gekostet hat (während Bellingham wohl keine Ausstiegsklausel hat), könnte der Bellingham-Deal letztendlich sogar noch teurer als die Verpflichtung des Norwegers werden.
Dass Liverpool bei so einem inflatiösen Geschäft die treibende Kraft sein soll, überrascht. Denn im Zuge des Haaland-Pokers hatte LFC-Coach Jürgen Klopp mehrfach deutlich gesagt: "Da gehen wir nicht ran. Die Zahlen, die da im Raum stehen, sind verrückt – mit denen haben wir nichts zu tun."
Dass Liverpool nun doch einer jener Klubs ist, der in diesen "verrückten" Sphären mitbietet, könnte zumindest einen Mitbewerber vergrault haben: Real Madrid soll laut "El Nacional" nicht bereit sein, in der gleichen Größenordnung mitzubieten. Pérez soll Bellingham demnach angeblich maximal die Hälfte zahlen wollen. Ob sich Chelsea und Manchester City mit ihren großzügigen Eigentümern ebenfalls abschrecken lassen, bleibt abzuwarten.
(kpk)