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DFB-Held Toni Kroos gesteht Wut nach deutschem EM-Aus

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Toni Kroos hat in diesem Sommer seine Karriere beendet.Bild: IMAGO images / kolbert-press
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DFB-Held Toni Kroos gesteht Wut auf sich selbst nach deutschem EM-Aus

06.08.2024, 09:12
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Toni Kroos ist kurz nach seinem Karriereende erneut zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt worden. Der 34-Jährige, der im EM-Viertelfinale gegen Spanien das letzte Profispiel seiner überaus erfolgreichen Laufbahn bestritten hatte, setzte sich bei der "Kicker"-Wahl vor den Leverkusenern Florian Wirtz und Granit Xhaka durch.

"Toni Kroos beendet nun eine große Karriere. Leider nicht als Europameister. Dafür als spanischer Meister, als Champions-League-Sieger, zum zweiten Mal als Fußballer des Jahres in Deutschland und auf dem Höhepunkt der Beliebtheit", sagte DFB-Sportdirektor Rudi Völler.

Toni Kroos, schon 2018 Sieger, bekam 285, Wirtz 246 und Xhaka 66 Stimmen.

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Nebst der Verkündung der Auszeichnung veröffentlichte der "Kicker" ein Interview mit Toni Kroos. "Dieses Ergebnis ist eine schöne Bestätigung und eine große Anerkennung für das, was ich im vergangenen Jahr geleistet habe", freute sich die DFB-Legende über den Preis. Dabei führte er weiter aus:

"Und auch, wenn es das letzte Mal sein wird, dass ich gewählt werde, ist es eine Auszeichnung, die nicht auf einem Dank basiert an einen Spieler, der seine Karriere beendet. Es ist kein Mitleidspreis, er hat nichts zu tun mit dem Alter oder dem Ende der Laufbahn, sondern einfach nur mit der Leistung auf dem Platz – zumindest hoffe ich mal, dass das so ist."

Frühzeitig hatte der 34-Jährige kommuniziert, dass es für ihn nach dieser Saison nicht weitergehen wird. Er habe immer einen Abschied auf hohem Niveau angestrebt, wollte nie durchgeschleppt oder von seinem Körper limitiert werden.

Toni Kroos spricht über Unterschied zwischen sich und Ronaldo

Tatsächlich war er bei Real Madrid bis zuletzt Leistungsträger, gewann im letzten Spiel zum sechsten Mal die Königsklasse. Im DFB-Team war er nach seinem Comeback ebenfalls die erhoffte Stütze. Einer, der seine Nebenmänner besser machte.

Das Gegenteil wiederum erkannten die Expert:innen bei der EM 2024 im portugiesischen Team. Cristiano Ronaldo war gesetzt, gab der Mannschaft aber nichts mehr, blieb ohne Treffer im Turnier. CR7, lange Jahre Teamkollege von Toni Kroos, sei ebenso wie Messi "süchtig nach Erfolg", befand der Deutsche.

"Das hört nicht auf. Und sie haben sich dazu entschieden, nicht auf dem Höhepunkt aufzuhören – wie übrigens 95 Prozent aller Spieler – sondern den Fußball noch etwas länger zu genießen, und das ist doch auch ein guter Weg", machte Toni Kroos einen Unterschied zu sich selbst aus.

"Wenn sie damit happy sind, ist doch alles gut. Aber klar ist auch, dass es beispielsweise für Cristiano nie mehr so war wie bei Real. Ich bin sicher, das sieht er selbst ganz genauso."

Nicht ganz so gut wie bei den Königlichen lief für den Mittelfeldmann indes der Ausklang mit der deutschen Nationalmannschaft. Die DFB-Elf scheiterte trotz einer starken Leistung am späteren Europameister Spanien. Und an der Hand von Marc Cucurella.

Bei EM-Aus: Toni Kroos ärgerte sich über sich selbst

Das sei "ein Thema, logisch", gestand Toni Kroos Wochen nach dem EM-Aus. "Vor allen Dingen angesichts der Auswirkungen, die es hätte haben können mit einem Elfmeter drei Minuten vor Schluss." Der 34-Jährige ärgerte sich rückblickend aber weniger über den ausgebliebenen Strafstoß, als vielmehr über sich selbst:

"Ich war richtig sauer auf meinen Körper, weil er mir die Chance genommen hatte, die Verlängerung so zu spielen wie die 90 Minuten vorher. Zuerst meldete sich der linke Oberschenkel, dann kam die Wade dazu, dann die Adduktoren. Ich konnte keinen Schritt mehr machen. Mann, war ich sauer. Der Kopf wollte, das Bein folgte nicht mehr."

Er wollte bis zum Elfmeterschießen durchziehen, habe sich deshalb durch die Verlängerung geschleppt. Dann aber beendete Mikel Merinos Treffer in der 119. Minute jegliche Hoffnungen. Und die Karriere von Toni Kroos.

Toni Kroos spricht über mögliche Zukunft als TV-Experte

Gänzlich zurückgezogen hat sich der Deutsche aus dem Fußball seither nicht. Im Rahmen seiner eigenen Akademie trainierte er im Sommer mit Kindern, mit Streamer Elias Nerlich startete er kürzlich zudem die Kleinfeldliga Icon League. Kommt vielleicht bald auch noch, wie von Jupp Heynckes vorgeschlagen, eine Tätigkeit als TV-Experte dazu?

Angebote habe er "reichlich", wie Toni Kroos berichtete, "aber ich habe bisher nichts ernsthaft in Erwägung gezogen, weil meine aktive Karriere noch zu nah, zu frisch ist". Sowieso sehe er sich nicht als typischen Experten.

"Ich möchte nicht am Pult stehen und über dies und jenes philosophieren", machte der 34-Jährige deutlich. Gefallen könnte ihm hingegen eine Tätigkeit als Co-Kommentator. "Wo es rein ums Spiel geht. Keine Polemik, keine Transfergerüchte, keine Trainer-Diskussionen. Nur Spielsituationen analysieren und erklären. Das könnte spannend sein."

(mit Material von der dpa)

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