In den vergangenen Tagen hatten sich noch einmal die Spekulationen gehäuft, dass Thomas Tuchel und der FC Bayern schon vor dem Sommer getrennte Wege gehen könnten. Zwei Bundesliga-Pleiten in Folge hatte der FCB schließlich kassiert, eine weitere wäre womöglich folgenreich gewesen.
Die Münchener aber zeigten am Dienstagabend in der Champions League eine Reaktion auf die durchwachsenen Auftritte gegen den BVB sowie in Heidenheim. Beim FC Arsenal holten sie im Hinspiel des Viertelfinales ein 2:2, haben damit beim Rückspiel kommende Woche alle Chancen aufs Weiterkommen.
Für einen Trainerwechsel noch in der laufenden Saison spricht daher praktisch nichts mehr. Stattdessen treibt Sportvorstand Max Eberl nun die Suche nach einer festen Lösung für den Sommer um.
Mit Xabi Alonso hat der Wunschkandidat bereits abgesagt, der angehende Meistermacher bleibt in Leverkusen. Auch der Name Roberto De Zerbi ist zuletzt des Öfteren gefallen, der Italiener trainiert derzeit Premier-League-Klub Brighton und gilt als taktischer Fachmann.
"Ich bin mir nicht sicher, ob er mit dem Umfeld FC Bayern umgehen kann – das auch sprachlich zu moderieren", äußerte Dazn-Experte Seb Kneißl beim "Fantalk" von Sport1 Bedenken: "Ich glaube nicht, dass er schon so weit ist. Ich sehe bei ihm erstmal einen Zwischen-Step."
Der TV-Experte brachte dafür einen anderen Herren für den vakanten Posten ins Gespräch: Ole Gunnar Solskjær. Der Norweger trainierte knapp drei Jahre lang Manchester United, steht seit November 2021 aber ohne Verein da. Als Interimslösung war sein Name in der Vergangenheit bereits gefallen, als langfristige Option hingegen nicht.
"Er kann mit Persönlichkeiten und weiß, wie man mit großen Spielern umgehen muss. Er hat selbst geliefert. Wenn er in die Kabine läuft, weiß jeder, was passiert ist", verwies Kneißl auf Solskjærs Zeit in Manchester. Für United war der Norweger schließlich auch schon als Profi aktiv gewesen.
In dieser Zeit hat er unter anderem am legendären Champions-League-Finale von 1999 teilgenommen, traf die Bayern mit seinem Tor in der dritten Minute der Nachspielzeit mitten ins Herz und schoss die Red Devils zugleich zum Titel.
"Das ist natürlich komplett kontrovers, weil er da der mitentscheidende Faktor war", ordnete Kneißl vor diesem Hintergrund ein.
Der Dazn-Experte würde Solskjær allerdings nicht alleine zum FC Bayern schicken. "Ich würde ihm einen Co-Trainer an die Seite stellen, der in München gut erkannt wird: Sandro Wagner", legte er sich auf einen ehemaligen FCB-Profi fest.
Der frühere Stürmer kenne die Kabine, "ist etwas jünger und hat einen Draht zu den Spielern". Mit einigen von diesen hat er schließlich noch zusammengespielt, bevor er die Bayern im Januar 2019 verlassen hat.
Fraglich ist allerdings, ob der DFB bei diesem Gedankenspiel nicht zur Hürde werden würde. Wagner ist aktuell schließlich Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann, mit dem der DFB verlängern will.