Nach zuletzt zwei Bundesliga-Niederlagen in Folge hat der FC Bayern am Dienstagabend eine gute Reaktion gezeigt. Im Viertelfinalhinspiel der Champions League nahmen die Münchener nach abwechslungsreichen 90 Minuten ein 2:2 vom FC Arsenal mit nach Hause.
Bukayo Saka hatte die Engländer früh in Führung gebracht, Serge Gnabry und Harry Kane die Partie in der Folge zugunsten der Gäste gedreht. Nach der Pause besorgte Leandro Trosard schließlich den Endstand.
"Auf diesem Niveau geht es auch mal hin und her", sagte Thomas Müller nach dem Schlusspfiff. "Man kann hadern, man kann auch ein bisschen froh sein. Das Spiel gibt Interpretationsspielraum in alle Richtungen."
Interpretiert wurde schon während der Partie so einiges. Leroy Sané, mit seinen Tempodribblings sowie einem herausgeholten Elfmeter einer der besten Bayern-Spieler an diesem Abend, wurde bereits in der 66. Minute ausgewechselt.
Das überraschte die Fans ebenso wie TV-Experte Benedikt Höwedes, der die Partie bei Prime Video als Co-Kommentator begleitete. "Es wundert mich ein bisschen, weil Sané gerade in den Umschaltmomenten ein paar Prozentpunkte mehr Speed hat", ordnete er ein.
Der Bayern-Star selbst machte bei seiner Auswechslung keinen allzu glücklichen Eindruck. "Zu früh" habe Sané Thomas Tuchel laut Prime Video zugerufen, nachdem er vom Platz gegangen war.
Der Trainer selbst hatte diesbezüglich aber eine andere Meinung. "Für ihn ist es immer zu früh. Aber ich habe gesehen, dass er nicht mehr rund läuft und die Laufduelle nicht mehr mit 100 Prozent bestreitet", erläuterte der Coach nach Schlusspfiff.
Sané hatte in den vergangenen Wochen immer wieder mit kleineren Problemen zu kämpfen, Tuchel hatte seinen Offensivmann entsprechend genau im Blick: "Am Ende hatte ich das Gefühl, dass er ein bisschen gehumpelt hat, ich habe ihn dann vorsichtshalber ausgewechselt."
Im Rückspiel am kommenden Mittwoch wird der Übungsleiter schließlich wieder einen fitten Sané benötigen. "Sehr, sehr gut", ordnete Tuchel die Leistung des Ausgewechselten in London ein. Er braucht ihn aber auch deshalb, weil ein anderer Offensivmann wieder ausfällt.
Serge Gnabry, der sich erst in den vergangenen Wochen eindrucksvoll zurückgemeldet hat, musste kurz nach Sanés Auswechslung verletzt vom Feld.
"Leider hat sich Serge verletzt, wieder Hamstring-Verletzung auf der linken Seite. Es schaut nicht gut aus fürs Rückspiel. Das ist natürlich sehr, sehr bescheiden", erklärte Tuchel nach Schlusspfiff und legte aufgrund anhaltender Verletzungsprobleme deutlich nach: "Er ist auf jeden Fall raus. Das ist auf jeden Fall auch ein Thema, wir müssen eine Lösung finden."
Der Trainer scheint dafür immerhin nun wieder mit Kingsley Coman planen zu können. Nach knapp zweimonatiger Pause hatte der Franzose gegen den BVB sein Comeback gefeiert, gegen Heidenheim anschließend wieder gefehlt. In London durfte er wieder mitwirken, kam für Sané in die Partie. Im Rückspiel könnten beide beginnen.