
Deniz Undav wird für seine bodenständige Art deutschlandweit gefeiert. Bild: imago images / Horst Mauelshagen
Fußball
Mit den Rücktritten von Thomas Müller, Toni Kroos, Manuel Neuer und İlkay Gündoğan hat sich das Team-Gefüge in der deutschen Nationalmannschaft verändert. Doch eine Sache ist bereit nach den ersten Spielen nach der EM im eigenen Land deutlich geworden: Deniz Undav füllt die Lücke von Thomas Müller als Entertainer, der auch Leistung bringt, perfekt aus.
Und bricht er immer wieder mit den gängigen Fußballer-Klischees. Etwa, wenn er mit einer blauen Plastiktüte zum DFB-Team reist und nicht etwa wie seine Kollegen mit Rucksäcken und Taschen von Designermarken. Gleichzeitig scheut er sich nicht, diesen Umstand in der Öffentlichkeit anzusprechen und bewusst gegen seine Teamkollegen zu sticheln.
Dass er vor dem Nations-League-Spiel gegen Bosnien und Herzegowina am Freitagabend für seine Art so gefeiert wird, überrascht den Stürmer des VfB Stuttgart selbst. "Sondern ich mache es lieber wie auf dem Bolzplatz oder in der Kreisliga. Ich glaube, deswegen mögen mich einige und ich versuche einfach, weiterhin so zu bleiben", sagt er in einer Medienrunde, an der ran.de und "Welt" teilgenommen haben.
Und gerade bei diesem Thema hat Undav eine Meinung, die man so nur von wenigen Fußball-Profis kennt.
DFB-Team: Deniz Undav übt Kritik am Hype um Luxus-Marken
Nur weil er nun nicht mehr 3. Liga oder Regionalliga spiele, müsse er sich keine "100 Markentaschen" kaufen. Der viel größere Luxus für ihn sei es, Zeit mit der Familie zu verbringen und seine Tochter aufwachsen zu sehen.
"Und sonst ist einfach für mich das Wichtigste, dass man immer gesund bleibt und mehr braucht man im Leben nicht." Denn im Endeffekt sei "eine Hose ja auch nur eine Hose, ob sie nun von H&M oder von einer Luxusmarke ist. Eigentlich sollte es keinen jucken, was man trägt, aber vielen denken halt, sie müssen es tragen."
Undav selbst hätte seit "sieben, acht Jahren die gleichen Klamotten. Ich gehe einfach nicht gerne einkaufen, und von so Louis-Vuitton-Sachen oder sowas bin ich gar nicht der Fan." Neue Klamotten hätte er nur, wenn ihm sein Ausrüster Puma etwas schicken würde. "Manche Menschen müssen Luxusartikel tragen, ihnen ist das sehr wichtig. Ist ja auch okay. Mir ist es einfach nicht wichtig."
Ein doch eher seltenes Phänomen im Profi-Fußball. Wenngleich Undav sich auch nicht ganz von gängigen Vorurteilen freimachen kann.
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"Natürlich kann man sich im Urlaub dann mal hier und da mal was gönnen. Aber ich habe vielleicht eine Tasche und ein oder zwei Uhren", sagt der 28-Jährige. Dafür, dass er sich selten Gedanken um sein Outfit macht, bekommt er auch mal einen lustigen Spruch von seinen Teamkollegen.
Wichtig ist Undav nur, dass seine Laufschuhe nicht in die Tasche müssen. So erklärt er zumindest den Umstand, dass er mit einer blauen Plastiktüte zum Treffpunkt der Nationalmannschaft zu Beginn der Woche erschienen war.
"Ich habe den von unserem Betreuer in Stuttgart bekommen, weil ich die Fußballschuhe damit transportiert habe. Und meine Laufschuhe, weil die Schuhe stinken und deshalb habe ich die nicht so gerne in meiner Tasche."
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