Als Fan des 1. FC Köln ist die bisherige Saison definitiv nicht von Langeweile geprägt. Drei Siege, drei Unentschieden und zwei Niederlagen und Platz sieben ist bisher die Bilanz für Neu-Trainer Gerhard Struber.
Immerhin konnte bisher keiner der Konkurrenten im Kampf um die Aufstiegsplätze enteilen. Mit zwölf Zählern haben die Rheinländer lediglich vier Punkte Rückstand auf den SC Paderborn auf Relegationsplatz 3. Und mindestens diese Platzierung soll es für den Bundesliga-Absteiger am Ende der Saison wieder werden.
Der Wiederaufstieg ist das erklärte Ziel des Vereins, das machte der österreichische Coach deutlich. "Ich denke aber, da sind wir auf einem guten Weg, im Wissen, dass wir schon noch einiges vor uns haben, was das Thema Aufstieg angeht", sagte er im Gespräch mit Sky.
Dabei benennt der 47-Jährige die Probleme des Teams klar und versucht, die Euphorie der Fans mit Blick auf mögliche Wintertransfers zu bremsen.
Mit 20 Toren nach acht Spielen stellt der Effzeh bisher die beste Offensive der zweiten Liga. Das steht jedoch nicht im Einklang mit einer sicheren Defensive. Torhüter Jonas Urbig kassiert bereits 13 Gegentore.
"Es sind Trainings, wo wir natürlich auf diese Stabilität eingehen wollen, um attraktiven Fußball zu bieten, aber auch defensive Strukturen zu definieren. Wir wollen unsere Ausrichtung aber natürlich nach vorne verlagern, ohne dabei die Defensive zu vernachlässigen", stellte er den Schwerpunkt für die Länderspielpause dar.
Denn viel zu häufig hätten defensive Nachlässigkeiten im bisherigen Saisonverlauf Punkte gekostet. "Wir sind in einer Entwicklung drin, in der wir noch das ein oder andere mal etwas Lehrgeld für die Unerfahrenheit zahlen."
Dennoch stimmt ihn die Entwicklung zuverlässig, denn er und sein Team haben es geschafft, "die Jungs aus einer schwierigen Situation rauszuholen und wissen, dass da im Sommer einige Dinge passiert sind, die die Mentalität in Mitleidenschaft gezogen haben."
Der neue Übungsleiter merkte in seinen ersten Monaten, dass innerhalb des Klubs "viel Bewegung" sei und ein "unglaubliches Interesse von innen und außen herrsche".
Und dieser Umstand wird sich mit dem Beginn des neuen Jahres erneut erhöhen. Schließlich dürfen die Kölner nach einer von der Fifa verhängten Transfersperre ab dem 1. Januar 2025 wieder neue Spieler verpflichten.
Trainer Struber stapelt in dieser Hinsicht aber noch tief. "Wir werden in dieser Transferphase sehr behutsam sein müssen. Ich finde, wir haben hervorragende Jungs in unserer Mannschaft und strahlen Zuversicht und Optimismus aus."
Laut dem Österreicher brauche es nicht viele neue Spieler, sondern nur die richtigen. "Dafür müssen wir uns die Zeit nehmen und die eine oder andere richtige Verpflichtung machen, die dann in Summe gut sein kann."
Immerhin: ein Testspiel gegen Bundesligist Bochum konnten die Kölner am Donnerstagnachmittag mit 3:2 gewinnen.