Dieser Samstagabend in Freiburg war aus deutscher Sicht eigentlich ein reiner Festtag. Das DFB-Team spielte wie im Rausch, zeigte sich vor dem gegnerischen Tor eiskalt und setzte sich gegen das überforderte Bosnien und Herzegowina letztlich mit 7:0 durch. Die Elf von Julian Nagelsmann sicherte sich damit in der Nations League den Gruppensieg.
Inmitten dieser großen Torparty gab es aber auch eine Schrecksekunde. Joshua Kimmich hielt sich nach einem Sprint in den Strafraum den linken Knöchel, lag kurz mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden. Der Kapitän musste schließlich ausgewechselt werden, wurde unter Applaus durch Robin Koch ersetzt.
'Jetzt bitte bloß keine schwere Verletzung', dürften in diesem Moment vor allem die Fans des FC Bayern geflüstert haben. Bis Weihnachten stehen immerhin noch acht Klubspiele an. Die Gebete der Anhänger:innen wurden jedenfalls erhört, am Sonntag gab der DFB auf Anfrage Entwarnung.
"Ich bin ein bisschen umgeknickt. Wenn es nicht 6:0 gestanden hätte, wäre ich wahrscheinlich nicht raus. Es war eher eine Vorsichtsmaßnahme", sagte Kimmich selbst.
In München kann man also aufatmen, im Rest der Republik aber auch. Denn ein weiteres Spiel steht während dieser Länderspielpause noch an: Am Dienstagabend trifft das DFB-Team in Budapest auf Ungarn.
Der Bundestrainer könnte Leistungsträger und Kapitän Kimmich dann wie gewohnt hinten rechts aufbieten. Aber wird er das tatsächlich auch machen? "Unwahrscheinlich", berichtet der "Kicker" in seiner Montagsausgabe. Denn Nagelsmann hatte nach dem feststehenden Gruppensieg eine Rotation angekündigt: "Wie groß diese ausfallen wird, kann ich noch nicht sagen. Wir versuchen aber schon, auf die Vereine Rücksicht zu nehmen."
Kimmich, sowohl im Verein als auch im DFB-Team ein Dauerbrenner, wäre ein logischer Kandidat für eine Pause. Gerade unter dem Eindruck der leichten Kapselverletzung im Sprunggelenk. So deute vieles darauf hin, dass Benjamin Henrichs am Dienstagabend hinten rechts starten werde.
Klar ist unterdessen, dass der Leipziger nicht als einziger Neuer in die Mannschaft rücken wird. Jonathan Tah hat sich gegen Bosnien und Herzegowina eine Gelbsperre eingehandelt, Nico Schlotterbeck wird seinen Platz in der Innenverteidigung einnehmen. Einen erneuten Wechsel, wie schon in der vergangenen Länderspielpause, hat Nagelsmann auch im Tor angekündigt. Alexander Nübel wird sich wieder zeigen dürfen, Oliver Baumann muss auf die Bank.
Dem "Kicker" zufolge seien drei weitere Veränderungen denkbar: Robin Gosens könnte anstelle von Maximilian Mittelstädt starten, Leroy Sané sowie Serge Gnabry könnten zudem in der Offensive reinrutschen. In Summe sind das also bis zu sechs Wechsel. Was man als Gruppensieger eben so machen kann.