Bayern-Coach Julian Nagelsmann ist nach dem Hammer-Sieg gegen Bremen stolz, dennoch äußert er Kritik an einem seiner Spieler.Bild: dpa / Soeren Stache
Fußball
Die Bayern-Offensive in der Bundesliga läuft auf Hochtouren. Ganze 47 Tore nach 14 Spieltagen kann der Rekordmeister für sich verzeichnen. Kein Wunder, dass Coach Julian Nagelsmann stolz auf seine Mannschaft ist. Trotz des jüngsten 6:1-Siegs gegen Werder Bremen am Dienstagabend hat Nagelsmann aber noch Redebedarf. Gerade von einem Spieler hätte er sich ein anderes Vorgehen gewünscht.
Bayern nach Mega-Sieg auf historischem Bundesliga-Erfolgskurs
Nur einmal in der Historie hatte ein Klub zu diesem Zeitpunkt der Saison mehr Treffer erzielt als jetzt. Damals, in der Saison 1976/77 waren es übrigens auch die Bayern. Sie hatten damals ein Tor mehr als die Mannschaft heute zum gleichen Zeitpunkt.
Nun verzeichnet der Isar-Klub gegen Bremen bereits den neunten Pflichtspielsieg in Folge. So deutlich das Ergebnis auch ist, so holperig war der Start. Zumindest, wenn es nach Trainer Julian Nagelsmann geht. Zwar gingen die Bayern durch den Treffer von Jamal Musiala früh in Führung, doch Werder Bremen erzielte durch Anthony Jung schnell wieder den Ausgleich.
Mit dem nicht ganz so einfachen Spielverlauf meint Nagelsmann den verschossenen Elfmeter von Eric Maxim Choupo-Moting. Schließlich hatte er zuletzt in sieben Spielen in Folge getroffen. Diesmal scheiterte er jedoch an Jiri Pavlenka. Nagelsmann sagte dazu gegenüber Sat.1: "Der Spielverlauf war nicht ganz so leicht, weil wir einen Elfmeter verschossen haben nach dem Ausgleich."
Treffer wie aus dem Nagelsmann-Lehrbuch
Eindeutiger stellte sich der Spielverlauf in der Folge dar. Der FC Bayern ging in die Offensive – und erhöhte innerhalb von sechs Minuten noch vor der Halbzeit auf 4:1. Serge Gnabry traf zweimal, Leon Goretzka einmal.
Ein Verlauf, der Nagelsmann zufrieden macht, wie er mit lobenden Worten zum Ausdruck brachte: "Die Antwort der Mannschaft war schon sehr, sehr gut."
Serge Gnabry traf gleich zweimal. Bild: IMAGO / Plusphoto
Nicht zuletzt deshalb, weil sich das Nagelsmann-Team an neu angesprochene Taktiken gehalten habe. Offenbar erfolgreich. So sei gerade der zweite Treffer von Gnabry mustergütig abgelaufen. "Da wird sich unser Trainer freuen bei dem Tor. Da war vieles von dem, was wir angesprochen haben, dabei", verriet Goretzka kurz nach der Partie.
Mit Mathys Tel ist Nagelsmann nicht ganz so zufrieden
Ganz im Gegensatz zum letzten und sechsten Tor durch Mathys Tel. Der 17-Jährige sprintete mit dem Ball über den Platz, spielte dann am Strafraum aber nicht auf den mitgelaufenen Kingsley Coman ab, sondern feuerte selbst aufs Tor. Bremens Torwart Pavlenka konnte den Ball nur ins eigene Tor lenken.
Mathys Tel spazierte allein über das Feld und setzte zum Schuss an. Bild: AP / Matthias Schrader
Auch Nagelsmann atmete erleichtert aus, als der Ball im Tor landete und blickte auf der Trainerbank eher skeptisch auf das Ipad, um die Szene nochmal zu sehen.
"Erstmal habe ich mich gefreut, dass er getroffen hat. Aber eigentlich darf er da nicht schießen, sondern muss abspielen auf King. Ich glaube, wenn er nicht trifft, dann kriegt er Ärger mit seinen Mitspielern auf dem Feld", kritisierte Nagelsmann.
An einem Wochenende mit vielen Diskussionen über die Leistungen der Bundesliga-Schiedsrichter stach eine Szene heraus: der Platzverweis von Atakan Karazor. Im Zweikampf mit Wolfsburgs Maximilian Arnold hatte der Profi des VfB Stuttgart die Stollen seines Gegenspielers abbekommen – und doch war er derjenige, der in dieser Szene die verhängnisvolle zweite Gelbe sah.