Am heutigen Donnerstag könnte es im langatmigen Transferpoker um Leroy Sané jetzt ganz schnell gehen. Denn gleich zwei Ereignisse beeinflussen eine Entscheidung im Tauziehen zwischen Manchester City und dem FC Bayern München um den deutschen Nationalspieler.
Einerseits soll es am Donnerstag endlich Klarheit über die Verletzung von Sané geben. Wir erinnern uns: Am Wochenende musste Offensivspieler im Community Shield gegen den FC Liverpool nach nur wenigen Minuten ausgewechselt werden. Der 23-Jährige hatte sich am Knie verletzt und humpelte vom Platz. Eine Diagnose gab es bisher nicht. Nachdem erst befürchtet worden war, dass die Verletzung gar nicht so schlimm sei, gab es zuletzt vermehrt Medienberichte über eine mögliche Operation.
Wie der "Kicker" in seiner Donnerstagsausgabe berichtet, soll heute offiziell verkündet werden, welche Verletzung sich der 23-Jährige zugezogen hat. Am Mittwoch erklärte schon der englische "The Athletic", dass man bei Manchester City sogar eine Verletzung des Kreuzbandes befürchte. Auch deshalb soll Sanés Arbeitgeber bisher keine Stellungnahme zur Schwere der Knieverletzung abgeben haben.
Sollte der Mittelfeldspieler operiert werden müssen, droht ihm eine längere Ausfallzeit. Es ist noch unklar, ob der FC Bayern dann trotzdem an einem Transfer von ihm festhält. Laut übereinstimmenden Medienberichten "Kicker" und "Sport1" soll eine Verletzung den Deal gefährden. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Bayern trotz einer solchen Verletzung zuschlagen: Neuzugang Lucas Hernandez wurde ebenfalls für 80 Millionen Euro gekauft – obwohl sich der Verteidiger einer Knie-OP unterzog und beim Trainingsstart ausfiel.
Andererseits muss Manchester City heute Klarheit haben, denn nur noch heute kann sich der Klub einen adäquaten Ersatz holen: Um 18 Uhr deutscher Zeit schließt am Donnerstag das Transferfenster in der Premier League. Spieler können danach von den englischen Klubs nicht mehr gekauft werden. Da City-Coach Pep Guardiola noch keinen gleichwertigen Ersatz gekauft hat, könnte der Deal schon heute platzen.
Doch, ihr habt es euch gedacht: Auch in den nächsten Tagen könnte das Gezerre um Sané weitergehen.
Denn: Selbst wenn City keinen Ersatz holt, wäre ein Wechsel zum FC Bayern immer noch möglich. Zwar darf Manchester City keinen Spieler mehr kaufen, doch sie dürfen noch welche verkaufen. Das Transferfenster für deutsche Klubs wie den FC Bayern ist noch bis zum 2. September geöffnet. Das gilt auch für die Ligen in Italien, Spanien und Frankreich. Bis dahin können sich die Bayern noch um Sané bemühen.
Aber warum ist das Transferfenster in England nur so kurz geöffnet? Die Regeländerung soll verhindern, dass in bestehende Kader nach Saisonbeginn noch eingegriffen werden kann, um eine bessere Planung der Klubs zu gewährleisten. Einige Verantwortliche von der Insel hatten dennoch kritisiert, dass die anderen Ligen einen Wettbewerbsvorteil hätten.
Was für einen Deal sprechen könnte: Laut englischen Medienberichten soll Guardiola aufgrund der zahlreichen Stars in der City-Offensive gar nicht auf einen Ersatz für Sané pochen. Aber bei solchen Berichten muss man dieser Tage vorsichtig sein.
Es bleibt also spannend.
(bn)