Die Nachricht vom Tod von Hertha-Präsident Kay Bernstein hat die Fußballwelt am Dienstag kalt erwischt. Im Alter von 43 Jahren ist der Berliner Klubboss gestorben, zur Todesursache ist zunächst nichts offiziell bekannt gegeben worden.
Bernstein hatte das Amt bei der Hertha im Sommer 2022 übernommen und einen Reformprozess gestartet. Auch wenn die Berliner ein Jahr später in die Zweite Liga abgestiegen sind, genoss der frühere Ultra das Vertrauen der Fans und Klubverantwortlichen. Durch seine lange Fan-Vergangenheit und die Verdienste um den Verein hatte Bernstein viel Kredit.
Eine der ersten Spieler-Verpflichtungen, die Präsident Kay Bernstein präsentierte, war Nader Jindaoui. Der 27-Jährige war vor seiner Zeit bei Hertha als Influencer bekannt geworden, viele taten die Verpflichtung deshalb als PR-Gag ab. Auf Instagram folgen Jindaoui rund 2 Millionen Menschen, bei Tiktok sind es 2,8 Millionen.
Doch der trickreiche Flügelspieler wusste zu überzeugen und debütierte in dieser Saison unter Trainer Pál Dárdai in der 2. Bundesliga und im DFB-Pokal.
Nachdem am Dienstag der Tod des Präsidenten bekannt geworden ist, richtete Jindaoui emotionale Worte in Richtung Bernstein. Zudem veröffentlichte er bei Instagram auch einen Screenshot von den möglicherweise letzten gemeinsamen Chatnachrichten, die auch zeigen, wie nah sich die beiden standen.
Dem Screenshot ist zu entnehmen, dass die beiden zuletzt am Neujahrestag bei Instagram geschrieben haben. Zu Storys von Jindaoui, die diesen bei seinem Profi-Debüt auf dem Spielfeld zeigen, schrieb Bernstein damals: "Wir schreiben die Geschichte weiter." Den nächsten Slide kommentierte der Hertha-Boss dann mit den Worten: "Wir zusammen!"
Jindaoui reagierte darauf mit "HA HO HE !!!", dem berühmten Fanruf der Berliner. Schon ein paar Wochen zuvor, am 11. Dezember, hatten sich Präsident und Spieler bei Instagram geschrieben. Mit Herzen in den Vereinsfarben Weiß und Blau kommentierte Jindaoui damals Bernsteins Nachricht an ihn, die lautete: "Wir sind eine Familie!"
Anschließend an den Screenshot von den womöglich letzten Nachrichten von Kay Bernstein richtete Jindaoui sich noch einmal mit emotionalen Worten an seinen Förderer. "Du warst mein Rückenwind, du hast mir Sicherheit und dein Vertrauen geschenkt. Ich hatte keine Angst zu fallen, weil ich wusste, dass ich deine Unterstützung habe", schrieb Jindaoui. Bernstein habe an ihn geglaubt, als viele ihn bereits abgeschrieben haben, offenbarte er. Das werde er niemals vergessen.
Dann versprach er Bernstein, in Anlehnung an ihren Austausch bei Instagram: "Die Geschichte wird weitergeschrieben, für dich und den Berliner Weg."