Nachdem Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidžić die Verpflichtung von Liverpools Sadio Mané gelungen war, galt der Senegalse als Bayerns diesjähriger Königstransfer. Ein Zugang des 22-jährigen Abwehr-Stars Matthijs de Ligt könnte diesen Erfolg aber noch in den Schatten stellen.
Wie "Sport Bild" berichtet, hat sich Salihamidžić am Montag bereits zum zweiten Mal mit Juventus-Fußballdirektor Federico Cherubini getroffen und dabei ein Angebot für de Ligt in Höhe von 60 Millionen Euro plus Bonuszahlungen hinterlegt. Dies entspräche zwar nicht den Vorstellungen der Bianconeri, doch man wolle die Verhandlungen fortsetzen.
Salihamidžić profitiere bei den Verhandlungen einerseits davon, dass der Spieler unbedingt und ausschließlich zum FC Bayern wechseln wolle. Das setzt die Alte Dame unter Druck.
Andererseits soll sich de Ligt mit den Bayern sogar auf ein reduziertes Netto-Gehalt geeinigt haben. Im Vergleich zu den zehn Millionen Euro pro Jahr, die er wohl in Turin verdient. Auch aufgrund des Steuerrechts in Deutschland (im Vergleich zu Italien) soll sich der Rekordmeister das nicht leisten können.
Dass der niederländische Nationalspieler den Bayern beim Gehalt entgegenkommt, verschafft Salihamidžić bei den Verhandlungen weiteren Spielraum. Es ist zu erwarten, dass er beim Angebot nochmal nachlegt. Immerhin ist der 22-Jährige eine Investition in die Zukunft. 70 Millionen Euro ist der Spieler laut "transfermarkt.de" wert, eine Ausstiegsklausel über 125 Millionen Euro will der Rekordmeister nicht nutzen. Aber auch Juventus Turin scheint nicht auf die Klausel zu pochen.
In den letzten beiden Spielzeiten gab es in München immer wieder Unzufriedenheit aufgrund der instablien Abwehr. Die Marke von weniger als einem Gegentor pro Spiel konnten die Bayern zuletzt in der Saison 2019/20 erreichen.
Die eingesessenen Abwehrstars Jérôme Boateng, Mats Hummels und Niklas Süle, die beim FC Bayern wie auch in der Nationalmannschaft die Innenverteidigung über einen langen Zeitraum prägten, sind mittlerweile alle weg.
Sollte der de Ligt-Transfer tatsächlich gelingen, sähe die Bayern-Abwehr plötzlich generalüberholt aus, dazu blutjung: Neben Abwehr-Chef de Ligt (22 Jahre) stünden mit Lucas Hernández (26) und Dayot Upamecano (23) zwei weitere Innenverteidiger im Kader, die den Anspruch haben als Stammspieler zu sein. Dazu hoffen mit Tanguy Nianzou (20) und Chris Richards (22) zwei vielversprechende Talente um ihre Chance. Weltmeister Benjamin Pavard, der zuletzt Ambitionen hegte, sich wie einst David Alaba einen Platz im Abwehr-Zentrum zu erkämpfen, müsste sich wohl mit der Position des Außenverteidigers abfinden.
(kpk)