
Da hilft nur noch schreien: Gegen Aston Villa hatte Klopps Team nicht viel zu melden.Bild: AP / Rui Vieira
Fußball
So ratlos wie nach Liverpools 2:7
(1:4)-Niederlage bei Aston Villa hat man Trainer Jürgen Klopp selten
gesehen. "Ich weiß nicht, ob ich das erklären kann", sagte er nach
dem Debakel am Sonntagabend sichtlich konsterniert beim Sender Sky
Sports. "Aber ich kann ihnen sagen, was ich gesehen habe. Ich habe
ein Spiel gesehen, in dem Aston Villa aus verschiedenen Gründen sehr
sehr gut gespielt und uns zu all den Fehlern gezwungen hat, die wir
gemacht haben."
Man muss in der Vereinsgeschichte des FC Liverpool mehrere
Jahrzehnte zurückgehen, um ein Spiel zu finden, in dem die Reds
sieben Gegentore kassiert haben. Im April 1963 unterlagen die Reds
auch gegen Tottenham Hotspur 2:7. "Ich hab im Fußball schon alles
gesehen, das heißt aber nicht, dass ich eine Lösung für alles habe",
sagte Klopp. "Wir haben offensichtlich den Faden verloren. Man konnte
schon in der ersten Hälfte sehen, wie die Körpersprache abfällt."
Villa-Neuzugang Ollie Watkins, der vergangene Saison mit
Zweitligist FC Brentford den Aufstieg knapp verpasst und noch nie in
der Premier League getroffen hatte, erzielte in der ersten Hälfte
drei Tore (4./22./39. Minute) gegen den englischen Fußballmeister.
Auch John McGinn (35.) traf. "Wir hätten besser abwehren müssen",
resümierte Klopp zurecht. "Alle Sachen, die man in einem Fußballspiel
nicht machen sollte, haben wir heute Abend gemacht."
Klopp bedauert zweiwöchige Pause
Nach der Pause erhöhte Ross Barkley (55.), dessen Profikarriere
bei Liverpools Lokalrivalen Everton begann, auf 5:1. Villa-Kapitän
Jack Grealish, der das 1:0 vorgelegt hatte, gelang ein Doppelpack
(66./75.). Mohamed Salahs Tore (33./60.) waren zu wenig an einem
Abend, an dem die Abwehr der Reds einfach nicht funktionierte.
Der britische Prinz William, bekennender Aston-Villa-Fan,
twitterte nach dem Abpfiff ein Applaus-Emoji. Während Villa nach dem
besten Saisonstart seit 1962 als Tabellenzweiter in die
Länderspielpause geht, ist Liverpool Fünfter.
Die zweiwöchige Pause kommt Trainer Klopp nach dem Debakel
ungelegen. "Ich würde liebend gern morgen und Dienstag eine
Trainingseinheit haben und mit den Jungs darüber sprechen", sagte er.
"Hoffentlich kommen sie gesund wieder und wir können die zwei Tage
nutzen, um uns auf Everton vorzubereiten." Die Toffees sind
Tabellenführer.
(hau/dpa)
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