Beim Champions-League-Duell gegen Manchester City am Mittwoch hielt der BVB den englischen Meister die längste Zeit in Schach. Obwohl Pep Guardiolas Mannschaft zwar 66 Prozent der Zeit den Ball kontrollierte, konnte sich City kaum Spielvorteile oder Chancen erarbeiten.
Bis zur 80. Minute führte der BVB durch ein Tor von Jude Bellingham nicht unverdient mit 1:0. Erst ein Gewaltschuss aus der Distanz von John Stones und ein akrobatisches Traumtor von Erling Haaland drehten kurz vor Schluss das Spiel zugunsten der Gastgeber.
"Wir hatten City. [Wir] hatten sie da, wo wir sie haben wollten", ärgerte sich Mats Hummels nach der Partie gegenüber DAZN. "Es ist richtig bitter", gab auch Trainer Edin Terzić zu. "Die Jungs hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt", fand er anerkennend. Sportdirektor Sebastian Kehl war trotz der Niederlage "stolz" auf seine Truppe.
Auch Sky-Experte Dietmar Hamann verfolgte das Spiel, dabei sind ihm die Interviews nach dem Spiel ziemlich sauer aufgestoßen: "Mir war das etwas zu unkritisch nach dem Spiel", regt er sich in seiner Sky-Kolumne auf. "Ich wüsste jetzt nicht, worauf man stolz sein soll", wurde er deutlich.
Zwar musste der einstige Nationalspieler eingestehen, dass er "City selten so hilf- und planlos gesehen" habe, was "auch den Dortmundern geschuldet" sei, doch letztendlich habe der BVB aus einem größtenteils gutem Spiel nichts gemacht. "Du darfst so ein Spiel nicht verlieren", lautet sein Fazit.
Und obendrein hätten die Borussia-Aktuere sich im Anschluss nicht genug geärgert. "Wenn man verliert, dann redet man sich das schön", urteilte er hart. "Dieser Mangel an Selbstkritik ist meiner Meinung nach fatal."
Eine Ausnahme erlaubte Hamann von seiner Kritik: "Mats Hummels ist für mich der Einzige, der selbstkritisch ist [...] das sollten die anderen auch machen. Es wäre der erste Schritt zur Besserung", schlug er vor.
Hummels war am Mittwoch übrigens nicht nur der kritischste, sondern wohl auch der beste Borusse auf dem Platz. Unter anderem rettete er in der 72. Minute mit einer spektakulären Grätsche gegen den einschussbereiten Haaland.
Die nächste Gelegenheit für Selbstkritik wird sich dem BVB schon am Samstag (15.30 Uhr) bieten: Dann empfängt Dortmund in der Liga den FC Schalke 04 zum Revierderby. Obwohl die Borussen wohl eine einwandfreie Leistung mit einem entsprechenden Ergebnis bevorzugen würden.
(kpk)