Etwas unerwartet befindet sich Borussia Dortmund nach der knapp verpassten Meisterschaft in einem Umbruch. Acht Spieler haben den Verein bereits verlassen, doch was die Zugänge angeht, verhält sich der BVB relativ ruhig.
Abgesehen von Ramy Bensebaini, der ablösefrei aus Gladbach kam, wurde noch kein weiterer Neuzugang präsentiert. Gerüchten zufolge wirft man aktuell aber ein Auge auf Sergio Arribas von Real Madrid. Allerdings würde er nur per Leihe zu den Westfalen kommen. Wohl noch zu Beginn dieser Woche wird der BVB den Transfer von Felix Nmecha verkünden, der besonders unter den BVB-Fans enorm umstritten ist.
Wie Sky vermeldete, hätten sich beide Vereine auf eine Ablöse von 30 Millionen geeinigt, laut Sky seien am Sonntag nur "letzte Details" zu klären gewesen. Der Transfer von Felix Nmecha ist zwar noch nicht offiziell, doch wegen seines umstrittenen Rufs bei den Fans äußerte sich selbst Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Freitag schon zum Wechsel des 22-Jährigen.
"Das ist ein ganz normaler Junge, ein normaler junger Fußballer", beschrieb Watzke den geplanten Neuzugang in der "Süddeutschen Zeitung". Nmecha gilt als streng gläubig und teilt regelmäßig religiöse Zitate auf Instagram. Diese wurden mitunter als homophob ausgelegt.
Vor allem ein während des Pride-Monats von Nmecha geteiltes Video des Portals "Reformed by Christ" führte zu scharfer Kritik vonseiten der Fans. Das Portal vertritt die Ansicht, dass homosexuelle Personen dem Teufel und nicht Gott zugeordnet werden.
BVB-Boss Watzke gab nun an, dass man sich darauf verständigt habe, dass Nmecha im Verein nicht "missionarisch" tätig werde. Er sehe den 22-Jährigen aber generell nicht als den Typ Mensch, der innerhalb einer Gruppe für Unruhe sorgte.
Daher haben sich Spieler und Klub laut des Transferexperten Fabrizio Romano auf einen Vertrag bis 2028 geeinigt.
Nmecha selbst hatte ebenfalls ein Statement zu den Vorwürfen veröffentlicht. "Ich liebe alle Menschen und diskriminiere niemanden. Gottes Liebe ist für jeden", erklärte der gebürtige Hamburger.
Gemeinsam mit seinem Bruder Lukas Nmecha soll der Mittelfeldspieler laut "Sport Bild" in Wolfsburg bereits versucht haben, andere Spieler von seinem Glauben zu überzeugen.
Der Rechtsfuß hat laut transfermarkt.de einen Marktwert von 15 Millionen. Anfang des Jahres kickte er erstmals für die deutsche Nationalmannschaft. Auch der DFB erklärte, mit Nmecha Gespräche über die gemeinsamen Werte führen zu wollen.
Vor allem auf Instagram zeigt Nmecha seine religiöse Seite. Nahezu alle Posts drehen sich um seine Beziehung zu Gott. "Ich freue mich auf das, was Gott als Nächstes geplant hat, wenn die Mission weitergeht", postete der Spieler etwa nach dem vergangenene Saisonende.
In der Vergangenheit stand der 22-Jährige zwar zu seinen Aussagen zum Thema Homosexualität. Beim VfL trug er jedoch wie alle anderen Spieler das Trikot mit Sponsor-Logo in Pridefarben und nahm an Treffen mit Fans aus der LGBTQIA+-Community teil.