Der neue DFB-Trainer Julian Nagelsmann hat mit der EM 2024 eine Mammutaufgabe vor sich.Bild: imago images / Eibner-Pressefoto / Florian Wiegan
Fußball
Nach der Entlassung von Bundestrainer Hansi Flick liegen turbulente Zeiten hinter der deutschen Nationalmannschaft. Dabei steht schon im kommenden Jahr die Europameisterschaft der Uefa Euro 2024 an, diesmal in Deutschland. Hier will der DFB unbedingt gut aufgestellt sein. Eine Schlappe wie bei der WM der Männer in Katar oder der Frauen bei der WM in Australien und Neuseeland kommt nicht infrage.
Erst vor wenigen Tagen hat der Deutsche Fußball-Bund Ersatz für Flick gefunden. Julian Nagelsmann, Ex-Bayern-Trainer, wird damit betraut. Ob der 36 Jahre junge Coach diese Mammutaufgabe in so kurzer Zeit bewältigen wird, zeigt sich wohl erst im nächsten Jahr.
Julian Nagelsmann ist neuer DFB-Trainer.null / imago images / Jan Huebner
Nun meldet sich der EM-Turnierdirektor Philipp Lahm zu Wort. Er hat hohe Erwartungen an Nagelsmann, äußert aber auch Zweifel. Er verrät außerdem, was er von dem Mega-Gehalt des Flick-Nachfolgers hält.
DFB: Lahm äußert hohe Erwartungen an Nagelsmann – aber auf Zweifel
Die EM 2024 steht vor der Tür. Vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 kämpfen die 24 Länder um den begehrten Titel. Bedeutet für Nagelsmann jetzt: Innerhalb kürzester Zeit muss er eine Nationalmannschaft zusammenstellen, die sich sehen lassen kann. Was Philipp Lahm von Nagelsmann erwartet, daran lässt er keinen Zweifel: "Der Auftrag ist klar: Julian Nagelsmann muss das hinbekommen." Und: "Er muss einen Kern finden, eine Mannschaft, in der sich eine Hierarchie entwickelt", sagt er im Interview mit "Bild am Sonntag".
Dies sei durchaus möglich, wie das Beispiel Marokko zeige. Dort wurde Walid Regragui etwa drei Monate vor der WM 2022 zum Trainer ernannt und hat es hinbekommen, dass die Mannschaft es sogar bis ins Halbfinale schaffte. Trotz der kurzfristigen Zusammenstellung spielten die Marokko-Profis mit Leidenschaft und Teamgeist.
Eine realistische Chance besteht also auch für die deutsche Nationalmannschaft bei der EM 2024. Dennoch äußert Lahm Zweifel:
"Dafür muss Julian Nagelsmann schnellstmöglich diesen Kern des Teams finden. Ob er das kann, vermag ich nicht zu beurteilen: Er ist relativ jung, hat diese Erfahrung noch nicht. Ich bin gespannt."
DFB-Trainer Nagelsmann muss Job unvoreingenommen antreten
Als Ex-Trainer des FC Bayern hat Nagelsmann gute Kontakte zu den Profis an der Säbener Straße. Da liegt der Gedanke nahe, dass ein Stamm von Bayern-Spielern Nagelsmann dabei helfen könne, die Kern-Mannschaft zusammenzustellen. Doch diesem Gedankenspiel schiebt Lahm ein Riegel vor: "Das darf keine Rolle spielen. Julian Nagelsmann muss diesen Job unvoreingenommen antreten." In der Nationalmannschaft sollten laut Lahm die besten Spieler des Landes auflaufen. Und nicht nur das: Die Profis müssen einerseits Leistung bringen, andererseits aber auch gut zueinander passen.
Julian Nagelsmann war von Juli 2021 bis März 2023 Trainer beim FC Bayern.Bild: dpa / Sven Hoppe
Niemand könne derzeit sagen, wer die Nationalmannschaft sei. Doch Lahm ist der Überzeugung: "Wir haben das Spielermaterial, um erfolgreich Fußball zu spielen."
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EM-Chef Lahm stellt klar: DFB-Coach Nagelsmann verdient zu viel
Nagelsmann hat eine große Aufgabe vor sich, bekommt dafür aber auch ein Gehalt, wovon andere nur träumen können: Rund 400.000 Euro im Monat bekommt der neue DFB-Trainer. Zu viel, findet Philipp Lahm:
"Der DFB ist zurzeit finanziell angeschlagen und daher muss der Verband es aus meiner Sicht schaffen, dass das Gehalt eines Bundestrainers in Zukunft weiter deutlich nach unten geschraubt wird. Vier oder sechs Millionen Jahresgehalt für den Job des Bundestrainers – das ist zu viel!"
So eine Aufgabe sei schließlich eine Ehre und sollte nach Meinung Lahms auch als solch eine empfunden werden.
Haason Reddick und die New York Jets, das wird wohl keine Erfolgsgeschichte mehr. In dem mittlerweile seit sieben Monaten andauernden Streik des Defensiv-Spielers kommt nun aber wieder neue Fahrt. Und das in einer sowieso schon turbulenten Woche für die Jets. Aber der Reihe nach.