Beim Finale der EM 2024 am Sonntagabend in Berlin war höchste Konzentration gefragt. Vor allem natürlich bei den Spielern Englands und Spaniens, bei den Trainern ebenso. Es galt aber auch für viele weitere Menschen, die das Programm des Endspiels gestaltet haben.
Die Tänzer:innen etwa, die bei der Abschlusszeremonie aufgetreten sind. Oder Leony, OneRepublic und Meduza, die ihren EM-Song "Fire" live im Olympiastadion performt haben. Zahlreiche Augen waren rund um die Partie auch auf die Moderator:innen und Expert:innen der übertragenden TV-Sender gerichtet.
Dazu gehörten unter anderem Johannes B. Kerner, Michael Ballack und Tabea Kemme. Das Trio berichtete für MagentaTV live aus dem Olympiastadion, wechselte dabei mehrmals die Position. Standen die drei anfangs etwa in einer TV-Box im Marathontor, grüßten sie später aus dem Mittelkreis sowie von der Seitenlinie.
Direkt neben dem Feld stand das deutsche TV-Trio so plötzlich auch neben dem EM-Pokal, dem Coupe Henri Delaunay. "So nah kommt man selten ran, das ist unser besonderer Gast. Der Pott, um den es geht", staunte Kerner.
"Das ist für dich auch etwas Besonderes, oder?", fragte er nach einem Moment der Ehrfurcht Kemme. Die Expertin stimmte zu, musste dann grinsend an ihre Laufbahn zurückdenken. "Die zweite Frage, die sich bei uns früher immer gestellt hat: Was ist das Fassungsvermögen."
Etwas Besonderes stellt der Pokal auch in den Augen Ballacks dar. "Du willst das Ding in den Händen halten, das ist ganz klar", sagte er. Ihm selbst blieb dies verwehrt, 2008 scheiterte der frühere DFB-Kapitän im Finale von Wien an Spanien.
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In Berlin nun legte der TV-Experte auch keine Hand an den Pokal. Kerner aber kam dem Coupe Henri Delaunay mehrmals sehr nahe. Der Moderator stützte sich immer wieder auf dem wackligen Tisch ab, auf dem die Trophäe stand und wiederholt gefährlich ins Wanken geriet. "Pass auf, dass er nicht umfällt", mahnte Ballack irgendwann.
Kerner reagierte gelassen, schob den Pokal etwas mittiger auf den Tisch. Das hätte er wohl besser sein lassen. Denn von der Seite trat plötzlich ein Uefa-Mitarbeiter ins Bild, tätschelte dem TV-Moderator lächelnd auf die Schulter und griff nach der Trophäe. Mit dieser marschierte der Uefa-Offizielle schließlich aus dem Bild.
"Jetzt kommt er schon. Siehst du, der Aufpasser", kommentierte Ballack die Szene grinsend. Trotz dieses TV-Crash-Moments konnten sich auch Kempe und Kerner ein Lächeln nicht verkneifen.
Der Moderator ließ sich vom Eingreifen des Uefa-Mitarbeiters jedenfalls nicht aus dem Konzept bringen. "So schnell kann es gehen, weg das Ding", sagte er. Gekonnt moderierte er einfach weiter: "Der Pokal hat noch einen ziemlich wichtigen Termin. Mit dem Schlusspfiff geht er sofort in die Katakomben, damit der neue Europameister eingraviert werden kann."