Als Eintracht Frankfurt das letzte Mal in der Europa League für Begeisterung sorgte, schied das Team 2019 im Halbfinale gegen den FC Chelsea aus. Doch dabei spielte sich das fulminante Offensivtrio der Eintracht um Luka Jović, Ante Rebić und Sébastien Haller in den Fokus der europäischen Topklubs. Alle verließen anschließend den Klub. Doch Filip Kostić, damals noch etwas außen vor, blieb jedoch und verlängerte sogar seinen Vertrag bis 2023.
Seine Geduld hat sich ausgezahlt: Seit dem Triumph im Elfmeterschießen über die Glasgow Rangers sind Kostić und die Eintracht Europa-League-Sieger. Mit neun Scorer-Punkten hat der Serbe maßgeblich Anteil am Europapokal-Erfolg und wurde sogar zum Spieler der Saison in der Europa League gewählt. Umso begehrter ist er bei der internationalen Konkurrenz.
Inter Mailand soll Kostić bereits vor über einem Monat einen Vierjahres-Vertrag mit einem Jahresgehalt in Höhe von fünf Millionen Euro geboten haben. Wie italienische Medien berichten soll jetzt zudem Juventus Turin interessiert sein. Laut "Alfredo Pedullà" suchen die Bianconeri einen zweiten Flügelflitzer neben Ángel Di María.
Tatsächlich schien Italien lange Zeit wie das wahrscheinlichste Transfer-Ziel des 28-Jährigen. Schon im letzten Sommer soll Kostić sich mit Lazio Rom einig gewesen sein, als er am 3. Spieltag selbstentschuldigt beim Frankfurter Auswärtsspiel in Bielefeld fehlte. Erst nachdem der Wechsel nach Rom endgültig geplatzt war, meldete sich Kostić via Instagram zu Wort: Es habe sich nicht um einen Streik gehandelt, er habe sich "psychisch nicht leistungsbereit" gefühlt.
Kurz darauf wechselte er seinen Berater. Inzwischen wird er von der italienischen Agentur WSA vertreten, was als Vorzeichen für einen Wechsel in die Serie A verstanden wurde.
Dem englischen "Express" zufolge sollen nun aber auch die Tottenham Hotspurs ein Angebot für Kostić vorbereiten. Demnach sei man bereit 25 Millionen Pfund (rund 29,5 Millionen Euro) zu investieren, Tottenham-Coach Antonio Conte soll begeistert sein von den Auftritten des Serben.
Allerdings macht sich inzwischen auch die Eintracht wieder Hoffnungen, den Goalgetter halten zu können. Sportvorstand Markus Krösche hatte im März zwar angekündigt, Spieler mit nur noch einem Jahr Vertrag verkaufen zu müssen, falls diese nicht verlängern wollen. Doch der Europapokal-Triumph mischt die Karten neu.
Um in der Königsklasse zu spielen, muss Kostić nicht mehr wechseln, die Eintracht spielt kommendes Jahr auch Champions League. Außerdem entlasten die zusätzlichen Europapokal-Einnahmen den Verein finanziell. Die Eintracht muss den 29-Jährigen also nicht mehr abgeben, nur aus Angst, ihn im kommenden Jahr ablösefrei zu verlieren.
Eintracht-Trainer Oliver Glasner gibt sich zuversichtlich. "Ich denke, das war nicht sein letztes Spiel", verriet er nach dem Finalsieg gegen Sevilla.
(kpk)