Joshua Kimmich hat schon deutlich leichtere Phasen durchlebt. Es ist nicht lange her, da galt der Mittelfeldspieler als zentraler Fixpunkt des FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft. Aus beiden Teams war er schlichtweg nicht wegzudenken.
Der Wind aber hat sich gedreht, immer häufiger wird über den 28-Jährigen debattiert. Immer häufiger wird er dabei scharf kritisiert. "Nicht nur auf dem Platz ist er nicht mehr so präsent, auch nach dem Spiel ist er nicht mehr so präsent", ärgerte sich zuletzt Lothar Matthäus bei "Sky90" über den Nationalspieler.
Nach der 1:5-Klatsche in Frankfurt hatte sich Kimmich nämlich nicht den nach Antworten suchenden Journalisten gestellt. Zuvor hatte er auch sportlich enttäuscht, mit einem Fehlpass unter anderem das dritte Gegentor eingeleitet.
"Kimmich hat in den letzten zwei Jahren richtig auf die Fresse bekommen – auch von uns, weil er eben nicht die Leistung gebracht hat, die wir von ihm erwartet haben", fasste Matthäus bei "Sky90" zusammen.
Die "Sport Bild" berichtete kürzlich zudem, dass die Klubbosse des FC Bayern in der Mannschaft ein Leader-Problem ausgemacht haben. Kimmich stehe symbolisch dafür, verliere überdies mehr und mehr an Akzeptanz innerhalb der Mannschaft.
Im selben Bericht heißt es, dass der FC Barcelona weiterhin an einer Verpflichtung des deutschen Nationalspielers interessiert sei. Im kommenden Sommer würde sich den Münchenern womöglich die letzte Chance bieten, eine vernünftige Summe für Kimmich zu kassieren. Sein Vertrag läuft nach aktuellem Stand nämlich 2025 aus.
Diesen hat der 28-Jährige im August 2021 unterzeichnet, nachdem er den Kontrakt selbst ausgehandelt hatte. Anders als die meisten seiner Kollegen verzichtet der Mittelfeldspieler nämlich auf einen Spielerberater.
"Ich hatte ein paar schlechte Erfahrungen mit meinem ehemaligen Berater", erklärte Kimmich einst gegenüber der französischen Sportzeitung "So Foot". Dabei ergänzte er selbstbewusst: "Ich glaube, dass ich besser als jeder andere in der Lage bin, meine Interessen zu verteidigen."
Ähnlich wie auf dem Platz scheint sein Selbstverständnis nun auch beim Thema Verhandlungsführung zu bröckeln. Denn wie "Bild"-Reporter Christian Falk im Podcast "Bayern-Insider" berichtet, soll sich Kimmich jetzt doch nach einem Berater umschauen.
Demnach ergebe dies nur dann Sinn, falls er einen Wechsel ins Ausland anstreben sollte. In München habe er schließlich auch alleine einen guten Vertrag ausgehandelt, rund 20 Millionen Euro soll der Mittelfeldspieler pro Jahr verdienen.
"Man ist sich auf beiden Seiten unsicher", fasste Falk die Lage zwischen Kimmich und den Bayern zusammen. Sollte der Nationalspieler letztlich tatsächlich einen Agenten engagieren, dürften beide mehr Klarheit haben.