Ihr kennt ja sicher diese mit fürchterlicher EDM-Musik unterlegten Fußball-Highlightvideos auf Youtube, die es von nahezu jedem halbwegs bekannten Kicker gibt: "Skills and Goals", tolle Dribblings, Tore, Vorlagen und so weiter.
Eine solche Clipcollage gibt es auch von Ferrán Torres: Schnell ist er, trickreich, seine Pässe filetieren gegnerische Abwehrreihen. Der 20-jährige Spanier stürmt beim spanischen Topklub CF Valencia über die Flügel, er ist laut "Transfermarkt" bereits 50 Millionen Euro wert; der Vertrag des U21-Nationalspielers läuft bis 2021, in der bisherigen Saison traf er in bisher 25 Einsätzen viermal und legte vier Treffer auf. Insgesamt hat er 88 Profi-Einsätze auf dem Buckel.
Warum wir euch das erzählen? Torres soll besonders bei Borussia Dortmund hoch im Kurs stehen, und auch Bayern München soll Interesse haben. Das ergibt beides Sinn: Denn der BVB braucht eventuell bald einen Nachfolger für Supertalent Jadon Sancho, der mittlerweile nach Höherem strebt – und die Bayern eine Alternative für Leroy Sané, der dem Vernehmen nach nun eher nicht zum Rekordmeister wechseln wird.
Die Nachwuchsschmiede des CF Valencia ist bekannt dafür, große Talente herauszubringen. Real Madrids Isco, Manchester Citys David Silva, FC Barcelonas Jordi Alba oder die ehemaligen Bundesligaspieler Juan Bernat (FCB) und Paco Alcácer (BVB) – sie alle lernten das Fußballspielen in Valencia.
Das "Next Big Thing" der Fledermäuse heißt nun also Ferrán Torres. Und der will laut Medienberichten seinen im kommenden Jahr auslaufenden Vertrag nicht noch einmal verlängern, sondern den nächsten Karriereschritt wagen. Heißt für Valencia: Wenn sie mit ihm Kasse machen wollen, müssten sie ihn noch in der kommenden Transferperiode verkaufen.
Womöglich zieht es Torres dann in die Bundesliga. Die "Bild" berichtet, dass der Spanier vor allem auf der Transferwunschliste des BVB ganz weit oben stehen soll. Mindestens 40 Millionen Euro soll der Flügelstürmer kosten. Das Geld wäre im Falle eines Sancho-Transfers da, denn Dortmund fordert wohl 130 Millionen für den Engländer.
Laut "Spox" und "Goal" buhlen auch die üblichen Verdächtigen wie der FC Liverpool, Manchester City, Manchester United, Juventus Turin und Atlético Madrid um Torres. Doch "am engsten" sei der Kontakt zu Borussia Dortmund. Die Westfalen haben sich in den vergangenen Jahren den Ruf erarbeitet, weitgehend unbekannte Jungstars zu international begehrten Topspielern zu formen, das könnte der große Trumpf des BVB in der Verhandlung sein.
Doch auch die deutsche Konkurrenz schläft nicht, so scheint es. "Spox" und "Goal" wollen außerdem wissen, dass Bayern München sich ebenfalls schon mit dem spanischen Außenbahnspieler beschäftigt hat. Demnach habe Chefscout Marco Neppe den Spieler unter anderem im vergangenen Jahr bei der U19-Europameisterschaft beobachtet. Torres schoss sein Team gegen Portugal mit zwei Treffern zum Sieg.
Trotzdem hätten die Bayern daraufhin Abstand von einer Verpflichtung genommen. Der Rekordmeister war sich schließlich schon fast mit Leroy Sané einig. Da der Transfer des Nationalspielers zum FCB aber aktuell alles andere als sicher ist, könnte wieder Bewegung in die Sache kommen. Denn dann braucht der FC Bayern eine Alternative.
Vielleicht sollten sich die Verantwortlichen in München einfach nochmal ein paar "Skills and Goals" von ihm auf Youtube anschauen, damit nicht bald die eigene Abwehr von einem Ferrán Torres im schwarz-gelben Trikot filetiert wird.
(as)