Im Relegation-Spiel zwischen Union Berlin und dem VfB Stuttgart geht es um alles. Die Unioner wollen in die Bundesliga, der VfB will nicht in die zweite Liga absteigen. In dem Spiel geht es jedoch nicht nur um Fußball: Die Fans der Unioner nutzten die große Bühne, um sich auch politisch zu äußern. Genauer genommen geht es um den Streit um das Sicherheitskonzept für das alternative Kulturfestival "Fusion" in Lärz (Mecklenburgische Seenplatte).
Auf der Waldseite in der Alten Försterei zeigten Unioner Fans ein Transparent mit klarer Botschaft:
Dabei färbten sie die Buchstaben "ACAB" in roter Farbe.
Das Banner ist ein klares Bekenntnis für das Festival und gegen die Pläne der Polizei. In den vergangenen Wochen schwelte der Streit zwischen den Festival-Organisatoren und der örtlichen Polizei. Die Polizei will eine Wache auf dem Festivalgelände einrichten und Streifen auf dem Festival einsetzen. Die Veranstalter lehnen das ab und sagen: Das sei völlig unnötig, die Fusion sei eines der sichersten und entspanntesten Festivals der Republik. Um die Fusion zu retten, starteten sie nun eine Petition und setzen auf Unterstützung aus der Politik.
Polizei und Landkreis haben die Organisatoren aufgefordert, Mängel im Konzept zu beheben und Kontrollen auf dem Gelände zuzulassen, wie Landrat Heiko Kärger (CDU) am Montag der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Die Sicherheitsbelange für solch eine Großveranstaltung müssen erfüllt werden", sagte Kärger. Mehrere zehntausend Menschen werden zu dem Festival erwartet. Keiner wolle Probleme, wie es sie beim Love-Parade-Unglück mit 21 Toten 2010 in Duisburg gab.
Die Veranstalter vom Verein Kulturkosmos wollen das Event ab 26. Juni zwar stattfinden lassen, werfen dem Neubrandenburger Polizeipräsidium aber vor, das Festival mit überzogenen Forderungen ganz verhindern zu wollen. "Wir werden ausreichende Fluchtwege ausweisen und auch andere Auflagen erfüllen, wie in den Vorjahren", sagte Kulturkosmos-Sprecher Jonas Hänschel am Montag in Berlin. Die Polizei wolle aber eine Polizeiwache mitten auf dem Festivalgelände und zudem eine "anlasslose und verdachtsunabhängige Bestreifung durch uniformierte und verdeckte Polizeibeamte".
Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier zeigte sich vor wenigen Tagen zuversichtlich, dass der Streit zwischen den Behörden und dem veranstaltenden Verein "Kulturkosmos" über das Sicherheitskonzept der Musik- und Kulturveranstaltung auf dem früheren sowjetischen Militärflugplatz beigelegt wird.
(bn/dpa)