
Thomas Tuchel wird am Samstag letztmals als Bayern-Trainer an der Seitenlinie stehen.Bild: IMAGO images / regios24
Fußball
Die Trainersuche des FC Bayern will einfach kein Ende nehmen. Nach Absagen von diversen Wunschkandidaten häuften sich in den vergangenen Tagen die Meldungen, die FCB-Bosse könnten sich doch eine weiterführende Zusammenarbeit mit Thomas Tuchel vorstellen.
Eine Entscheidung wurde zum Wochenende erwartet, gefallen ist sie tatsächlich aber schon früher. Wie der Trainer selbst auf einer Pressekonferenz am Freitag verkündete, wird er seine Arbeit in München nicht fortsetzen.
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"Das ist die letzte PK an der Säbener Straße, es bleibt bei der Vereinbarung", verkündete Tuchel. Er habe "keine Einigung mit dem Verein gefunden". Er führte dabei weiter aus: "In der letzten Woche gab es die theoretische Möglichkeit für eine 180-Grad-Wende, weil die Initiative vom Klub kam."
Tuchel-Verbleib beim FC Bayern scheiterte an Vertragslänge
Am Donnerstag, also nach dem Aus gegen Real Madrid, sei der Klub auf ihn zugekommen. Exakt sieben Tage später fällte der Cheftrainer seine Entscheidung. "Die Gründe sind minimal", meinte er, wollte allerdings nicht näher darauf eingehen, warum sich der FC Bayern und Tuchel letztlich nicht auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit verständigen konnten.
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge, war der Übungsleiter mit dem Wunsch in die Gespräche gegangen, einen Vertrag über den Sommer 2025 hinaus zu erhalten. Er wollte nicht als Übergangslösung fungieren, falls im kommenden Sommer etwa Xabi Alonso oder Jürgen Klopp verfügbar werden sollten.
Laut Sky ist der FCB auf diese Forderung aber nicht eingegangen. Über die Vertragslänge sei keine Einigung erzielt worden, Tuchel habe in der Folge abgesagt. So verständlich dies aus Sicht des Trainers erscheint, so sehr überrascht diese Entscheidung der Bayern. Sie sind es schließlich, die bereits zahlreiche Absagen kassiert haben und Ende Mai, wenn eigentlich die Kaderplanung im Fokus stehen sollte, keine Lösung für die wichtigste Position haben.
Für Tuchel könnte es in Manchester weitergehen
Tuchel selbst hingegen dürfte rosigere Aussichten haben. Einen Ausblick auf seine persönliche Zukunft konnte er am Freitag zwar nicht geben, "vielleicht auch, weil ich es nicht will". Nach dieser turbulenten Woche gelte es erst einmal, "den Fokus aufs Spiel zu kriegen und das gebührend zu Ende zu bringen".
Danach wolle er sich sortieren, bevor er über seine Zukunft nachdenkt. Seit Monaten wird dem 50-Jährigen eine gewisse England-Affinität nachgesagt, mit dem FC Chelsea gewann er 2021 immerhin die Champions League. Da trifft es sich gut, dass es mit Manchester United einen interessierten Klub gibt.
Laut "Bild" befindet sich Tuchels Management bereits im Austausch mit den Red Devils. Womöglich findet der Coach also selbst eine neue Anstellung, bevor die Bayern einen Nachfolger für ihn präsentieren.
Nach Hoeneß-Kritik: Tuchel stichelt gegen Bayern-Patron
Einen gewissen Anteil an dem großen Trainerchaos dürfte auch Uli Hoeneß haben. Der hatte Tuchel öffentlich kritisiert und ihm vorgeworfen, junge Spieler zu wenig zu fördern. Ein sehr gutes Gegenbeispiel dafür wird bei der Heim-EM fürs DFB-Team auflaufen: Aleksandar Pavlović.
Einer der anwesenden Journalisten bezeichnete den Youngster als "Vermächtnis" von Tuchel beim FCB. "Die einen sagen so, die anderen so", erwiderte der Bayern-Trainer zur Belustigung der Anwesenden. Er spielte offensichtlich auf Hoeneß' Kritik an. Mitten ins Gelächter legte er nach: "Wir konnten die Nominierung nicht verhindern."
Etwas ernsthafter wies Tuchel dann aber das überschwängliche Lob von sich. "Er will jeden Ball haben, bietet sich auch nach einem Fehler immer wieder an. Er kommt bis heute immer mit einem Lachen zum Training. Das allergrößte Lob gehört ihm selbst", gratulierte der 50-Jährige Pavlović: "Es ist eine Freude, ihm beim Spielen zuzusehen."
Trotz der kleinen Stichelei in Richtung Hoeneß stellte Tuchel auch klar, dass er sich mit dem Bayern-Patron ausgesprochen habe. "Wir haben uns im Rahmen des Spiels gegen Real Madrid getroffen und das begraben. Ich bin nicht nachtragend und es ist auch nicht sinnvoll, nachtragend zu sein."
Die Fußballerinnen des FC Bayern München sind mit einem Sieg in die Rückrunde gestartet. Mit einem am Ende knappen 1:0 setzte sich das Team um Trainer Alexander Straus durch. Damit bleiben die Bayern-Frauen weiterhin auf Rang zwei – und den Spitzenreiterinnen aus Frankfurt dicht auf den Fersen.