Oliver Glasner hat Eintracht Frankfurt im Sommer verlassen, ist seitdem ohne Verein.Bild: dpa / Jan Woitas
Fußball
Kaum ein Thema beschäftigt Deutschland dieser Tage so sehr wie die Suche nach einem neuen Bundestrainer. Seitdem sich der DFB am Sonntag in Folge des blamablen Auftritts gegen Japan (1:4) von Hansi Flick getrennt hat, gibt es nahezu stündlich neue Spekulationen.
Teil dieser Gerüchte waren zunächst unter anderem Louis van Gaal und Felix Magath, deren Namen mittlerweile aber nicht mehr diskutiert werden. Stattdessen hofften weite Teile der Öffentlichkeit auf einen Verbleib von Rudi Völler, der die Nationalmannschaft als Interimslösung zum 2:1-Erfolg gegen Frankreich führte.
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Der Fanliebling sagte bezüglich einer langfristigen Besetzung des Trainerstuhls aber ab. So konzentrierte sich die Berichterstattung in den vergangenen Tagen vor allem auf Julian Nagelsmann. Mit dessen Berater Volker Struth hat DFB-Sportdirektor Völler laut "Bild" bereits Kontakt aufgenommen.
Dass der ehemalige Bayern-Übungsleiter künftig die deutsche Nationalmannschaft trainiert, erscheint also durchaus wahrscheinlich zu sein. Mit dem finanziellen Rahmen – Nagelsmann soll in München noch 6,5 Millionen Euro pro Jahr verdienen – sowie der Vertragslänge gibt es aber noch zwei Stolpersteine. Deswegen dürfte der 36-Jährige auch nicht die einzige Option sein.
DFB-Präsident macht Oliver Glasner Hoffnungen
"Wir schließen nichts aus, auch keinen ausländischen Bundestrainer", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf kürzlich und machte damit vor allem Oliver Glasner Hoffnungen. Der Österreicher hat von Sommer 2019 bis zum Sommer 2023 in der 1. Bundesliga gearbeitet.
Zunächst führte er den VfL Wolfsburg in die Champions League, anschließend gewann er mit Eintracht Frankfurt die Europa League. Zum Ende der vergangenen Saison trennten sich schließlich die Wege, seither steht der 49-Jährige ohne Verein da.
Dabei hat sich ihm in den letzten Tagen die Gelegenheit geboten, dies zu ändern. So war Glasner einer der Top-Kandidaten auf den Trainerposten beim französischen Traditionsklub Olympique Lyon. Laut "L'Equipe" sei er anfangs noch gesprächsbereit gewesen, zog sein Interesse dann aber doch zurück.
Dem Bericht zufolge ist dies auf die dürftigen Auftritte Lyons in der noch jungen Saison zurückzuführen. Der einstige Serienmeister – von 2002 bis 2008 gewann der Klub siebenmal in Folge die nationale Meisterschaft – ist nämlich bedenklich abgestürzt.
Oliver Glasner führte Eintracht Frankfurt zum Gewinn der Europa League.Bild: dpa / Sebastian Gollnow
An den ersten vier Spieltagen verlor "OL" schon dreimal, holte erst ein mageres Pünktchen. Der Traditionsklub ist so ans Tabellenende der französischen Ligue 1 gestürzt. Trotz spannender Talente wie Rayan Cherki oder Saël Kumbedi, trotz bekannter Namen wie dem ehemaligen Bayern-Profi Corentin Tolisso oder dem langjährigen Arsenal-Stürmer Alexandre Lacazette hat Lyon damit offenbar an Strahlkraft verloren.
Womöglich aber spekuliert Glasner auch einfach auf den Posten bei der deutschen Nationalmannschaft. Sollte er diesen am Ende tatsächlich bekommen, wäre das ein echtes Novum. In der langen Geschichte des Deutschen Fußball-Bundes gab es nämlich noch keinen einzigen ausländischen Nationaltrainer. Bis jetzt womöglich.
Im Sommer war es noch "totaler Quatsch", jetzt ist es offiziell: Jürgen Klopp wird "Head of Global Soccer" bei Red Bull. Eine Meldung, die es so bereits im Sommer gab, jedoch von Klopp-Berater Mark Kosicke dementiert wurde und gegen die sich auch der Getränkehersteller "vehement" wehrte. Aus Sicht von Fußballromantiker:innen ist diese News eine echte Hiobsbotschaft.