Ralph Hasenhüttl ist seit einem Jahr Trainer beim englischen FC Southampton. Mit dem Verein schaffte er in der letzten Saison noch den Klassenerhalt und steht mit ihm aktuell auf Platz 14.
In Deutschland trieb er 2017 RB Leipzig zur Vizemeisterschaft. Nach dem Weggang von Jupp Heynckes wurde Hasenhüttl 2018 dann als Nachfolger von Bayern München gehandelt. Er wäre damals noch nicht bereit gewesen, sagte er. Und heute?
Mit Hansi Flick haben die Bayern ihren Interimstrainer vorläufig bis zum Saisonende verpflichtet. Aber was dann? Wird Hasenhüttls Name wieder in den Topf geworfen? Das vielleicht. Aber ob der dann überhaupt noch will, ist eine andere Frage.
Zwar vergleicht Hasenhüttl im "Spiegel-Online"-Interview die Trainerposition bei Bayern mit einem "Ritterschlag für jeden Trainer in Deutschland". Doch eine Trainer-Station an der Säbener Straße mache nur Sinn, "wenn es die letzte Stufe der eigenen Entwicklung ist". Denn für Hasenhüttl könne nach Bayern eigentlich nicht mehr viel Größeres kommen.
Gleichzeitig stellt Hasenhüttl in Frage, ob dieses Ziel überhaupt erstrebenswert ist.
Hasenhüttl erklärt seine Zweifel damit, dass Bayern-Trainer in der Regel viel gewinnen, aber wenig Anerkennung erhalten. "Was muss ein Bayern-Trainer gewinnen, ehe er die Anerkennung kriegt, die er verdient hat?", fragt Hasenhüttl kritisch und ergänzt: Dass das nicht genüge, habe man gerade erst bei Niko Kovac erlebt.
Der 52-Jährige hat aber durchaus Verständnis für diese Sichtweise. "Das ist bei den absoluten Topteams nun mal so", sagt er im Spiegel-Interview. Und jeder Trainer müsse wissen, ob er damit umgehen könne oder nicht.
Ob Ralph Hasenhüttl das in Zukunft womöglich bei Bayerrn kann oder will, bleibt abzuwarten. Als unmittelbarer Flick-Nachfolger kommt er aber laut Vertrag nicht in Frage. Denn der läuft bei Southampton noch bis Juni 2021.
(lin)