Bis zum 31. August hat das Transferfenster in der Bundesliga noch geöffnet. So lange können die Klubs ihren Kader nachrüsten. Deshalb gibt es auch immer wieder Gerüchte um Neuzugänge. Ganz besonders beim FC Bayern München.
Zuletzt schrieb die "Sport Bild", dass die Münchner an Gladbachs Mittelfeldspieler Jonas Hofmann interessiert seien. Der Fernsehsender Sky legte kurz darauf nach und berichtete davon, dass die Bayern ebenfalls Gladbachs Verteidiger Matthias Ginter verpflichten wollen.
Vor dem Spiel am Samstag (18.30 Uhr) gegen Hertha BSC äußerte sich nun Bayern-Trainer Julian Nagelsmann zu den Gerüchten: "Ich habe es auch eben gelesen. Aber es ist in beiden Fällen nicht ansatzweise konkret. Deswegen muss ich nicht über Spieler von Gladbach sprechen, die am Wochenende ein Spiel haben und einige Verletztensorgen haben, keinen Top-Start und ein unheimlich unglückliches Spiel gegen Leverkusen hatten. Man muss Respekt gegenüber der Situation des Gegners haben. Es sind alles skurrile Gerüchte."
Auch, ob die Bayern überhaupt in den verbleibenden Tagen noch einmal aktiv werden und einen Profi verpflichten, ließ Nagelsmann offen. Er sagte: "Wenn man zu große Erwartungen im Leben hat, wird man enttäuscht. Wenn man gar keine hat, wird man übertrieben überrascht. Wir machen unseren Job, versuchen und diskutieren. Ich war gerade beim Vorstand und werde gleich wieder hoch gehen und wir diskutieren alle möglichen Varianten, die nicht immer nur auf Neuzugänge schließen lassen, sondern auch auf die Kader-Struktur die vorhanden ist. Wir machen unseren Job bis zum Transferende. Wenn wir ihn gut gemacht haben, verkünden wir etwas und wenn nicht, dann haben wir es in einer anderen Art und Weise gut gemacht."
Heißt: Nagelsmann fordert nicht auf Biegen und Brechen neue Spieler. Dafür hat allerdings der Bayern-Gegner vom Samstag, Hertha BSC, einen neuen Spieler zuletzt präsentiert: Stürmer Ishak Belfodil.
Nagelsmann kennt den Algerier noch aus der gemeinsamen Zeit in Hoffenheim und lobt den 29-Jährigen: "Ishak ist ein sehr cooler und witziger Zeitgenosse. Er hat ein gutes Tempo, einen guten Körper und einen guten Torabschluss." In den letzten beiden Jahren hatte Belfodil zwar großes Verletzungspech, trotzdem ist Nagelsmann vor dem Rechtsfuß gewarnt.
Eine weitere Personalie, die seit knapp einer Woche im Rampenlicht des Fußball-Geschäfts steht, ist Leroy Sané. Gegen Köln enttäuschte der Mittelfeldspieler, wurde danach von den eigenen Fans ausgepfiffen und mit hämischem Beifall verabschiedet. Im Pokal-Spiel unter der Woche gegen den Bremer SV (12:0) stand der Linksfuß (ein Tor, zwei Vorlagen) daher besonders unter Beobachtung. Gegen den Oberligisten durfte er auf der linken Seite ran.
Ist Sané, der vorher meist über rechts kam, ab sofort bei den Münchnern also auf der linken Seite eingeplant? Nagelsmann erklärt: "Ich bin ein großer Freund davon, nicht festzulegen, wo ein Spieler spielt, sondern es geht darum, auf möglichst vielen Positionen möglichst gute Leistungen zu bringen. Jeder Spieler und Trainer beim FC Bayern hat den Anspruch auf vielen Positionen gute Leistungen zu bringen. Das steckt auch im Leroy drin."
Direkt danach fügt er an: "Wir tun gut daran, wenn wir nicht alle fünf Minuten eine Schlagzeile über Leroy veröffentlichen. Lasst ihn Fußballspielen, sich entwickeln und seine Qualität auf den Platz bringen. Dann wird er mal rechts zehn Tore schießen, mal links, mal auf der zehn und mal hinter der Spitze. Wir müssen Leroy mal in Ruhe lassen und dann werden wir sehen, dass er noch früh genug durch die Decke geht." Vielleicht ja schon Samstag beim Top-Spiel gegen Hertha.
(stu)