Am Freitag verpasste der FC Bayern in der 1. Bundesliga den Sprung an die Tabellenspitze. Gegen Spitzenreiter Bayer Leverkusen kamen die Münchener nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus. Joshua Kimmich durfte dabei wieder von Anfang an ran, nachdem er bei der deutschen Nationalmannschaft zuvor noch angeschlagen ausgesetzt hatte.
Der Partie konnte er nicht seinen Stempel aufdrücken, nach 61 Minuten wurde der Mittelfeldspieler ausgewechselt. "Die medizinische Maßgabe war ganz klar 60 Minuten – daran haben wir uns gehalten", erklärte Thomas Tuchel nach dem Spiel. Kimmich hingegen wirkte etwa angefressen, verwies nachfragende Journalisten lediglich auf seinen Trainer.
In diesem Video erfährst du mehr über Joshua Kimmich und was der ehemalige Nationalspieler Michael Ballack von ihm hält:
Und auch auf dem Platz wirkte der 28-Jährige irritiert, als seine Nummer auf der Schalttafel des Schiedsrichterassistenten aufleuchtete. Sekunden zuvor hatte er noch die Kapitänsbinde von Thomas Müller übernommen, als dieser ausgewechselt wurde. Wenig erfreut reichte Kimmich die Binde so an Leon Goretzka weiter.
Nicht für Irritationen, zumindest aber für nach oben rutschende Augenbrauen sorgte der Mittelfeldspieler indes am Sonntag. Seinen freien Abend verbrachte er nämlich nicht zu Hause, sondern auf dem Oktoberfest.
Wie die "Bild" berichtet, war er im Käfer-Zelt bei "25 Jahre Almauftrieb" zugegen. Der Nationalspieler zeigte sich dort aber nicht etwa mit seinen Mannschaftskollegen – der traditionelle Aufenthalt der Bayern-Profis auf der Wiesn steht erst am Sonntag nach dem Spiel gegen den VfL Bochum an. Stattdessen saß neben ihm Hasan Salihamidžić.
Der 46-Jährige war zum Saisonfinale von den Bayern entlassen worden. Zuvor hatte er sechs Jahre lang für den Klub gearbeitet, zunächst als Sportdirektor, anschließend als Sportvorstand. Dem Bericht zufolge haben sich der Verein und "Brazzo" im Guten getrennt.
Gar ein freundschaftliches Verhältnis scheint er zu Kimmich zu pflegen. Anders als der Bayern-Profi gönnte sich Salihamidžić aber keine Maß Bier, sondern einen Weinkrug.
Ob die beiden bei der Gelegenheit auch über Kimmichs Rolle bei den Bayern und in der DFB-Elf gesprochen haben, ist indes nicht überliefert. Als Sechser sah sich Kimmich zuletzt immer wieder Kritik ausgesetzt, gerade seine Arbeit gegen den Ball stand dabei im Fokus.
Hansi Flick beorderte den 28-Jährigen bei seinem letzten Spiel als Bundestrainer zudem wieder in die Viererkette, bot ihn als Rechtsverteidiger auf. Es ist eine Position, auf der Michael Ballack den Bayern-Profi gerne wieder häufiger sehen würde.
"Dass er beide Positionen spielen kann, hat er bewiesen. Weltklasse ist er für mich aber nur als Rechtsverteidiger, da ist er groß geworden mit der Art und Weise, wie er Fußball gespielt hat. Im Zentrum will er manchmal zu viel, das macht die Mannschaft mitunter anfällig", ordnete der 98-malige Nationalspieler gegenüber dem "Kicker" ein.
Tuchel sah dies hingegen zuletzt anders. Im Sommer erklärte der FCB-Coach, dass Kimmich in der Viererkette "kein Gedankenspiel" für ihn sei. Und so bot er den Nationalspieler seither auch stets auf der Sechs auf.