Wenn sich am 3. Oktober viele Arbeitnehmer:innen in Deutschland ob des Tags der Deutschen Einheit über einen freien Tag freuen, wird Julian Nagelsmann seiner Pflicht als Bundestrainer nachkommen. Denn es steht die Nominierung für die anstehende Länderspielpause an.
Im Rahmen der Nations League trifft das DFB-Team am 11. Oktober auf Bosnien und Herzegowina, drei Tage später geht es gegen die Niederlande. Nach den ersten beiden Partien im September, dem klaren 5:0-Erfolg über Ungarn sowie einem 2:2-Remis in Amsterdam, könnte die deutsche Nationalmannschaft nun bereits einen großen Schritt in Richtung des Final Four machen.
Es wäre die erstmalige Qualifikation für die Endrunde der Nations League, denn in den vorherigen drei Ausgaben des noch jungen Wettbewerbs scheiterte das DFB-Team jeweils in der Gruppenphase. Das soll diesmal anders laufen. Auf dem Weg dahin muss Nagelsmann allerdings ein paar Änderungen an seinem Kader vornehmen.
Die am stärksten diskutierte findet zwischen den Pfosten statt, denn Marc-André ter Stegen fällt monatelang aus. Vieles deutet auf einen Zweikampf zwischen Hoffenheims Oliver Baumann und Stuttgarts Alexander Nübel hin. Laut "Bild" soll dahinter Janis Blaswich als dritter Torhüter mitgenommen werden. Der 33-Jährige ist aktuell von RB Leipzig an RB Salzburg ausgeliehen.
Es ist eine durchaus überraschende Lösung, viele Fans hatten eher auf Manchester Citys Stefan Ortega gehofft. Ebenfalls überraschend ist das, was Nagelsmann im Sturmzentrum planen soll. Niclas Füllkrug steht wegen Problemen an der Achillessehne nicht zur Verfügung, nach Informationen der "Bild" wird dafür Tim Kleindienst erstmals nominiert.
Der großgewachsene Angreifer war in der Vorsaison eine Schlüsselfigur bei Überraschungsteam Heidenheim, wechselte im Sommer zu Borussia Mönchengladbach und überzeugt seither auch am Niederrhein. Für die Fohlen hat er in fünf Bundesliga-Spielen zwei Tore erzielt und eines vorbereitet.
Die Nominierung wollte sein Klubtrainer, Gerardo Seoane, am Mittwoch noch nicht bestätigen. "Das würde uns extrem freuen", erklärte der Coach aber laut "Kicker" und führte aus: "Wenn ein Spieler von uns nominiert wird, ist das immer auch ein Zeichen, dass wir als Team gut gearbeitet haben."
Gute Arbeit ist indes Kleindiensts Stichwort, zeichnet sich der Angreifer doch durch eine enorme Arbeitsrate aus. Mit Blick auf Mönchengladbach, aber auch die Nationalmannschaft, hob Seoane die Fähigkeiten seines Mittelstürmers hervor:
Das sind Qualitäten, die der deutschen Nationalmannschaft gut zu Gesicht stehen würden. Gerade beim Punkt mit den nachrückenden Kreativspielern dürften viele Fans hellhörig werden, würde Kleindienst im DFB-Team doch an der Seite von Florian Wirtz, Jamal Musiala oder Kai Havertz spielen.
Den Mittelstürmer gelte es auf der anderen Seite vor allem mit Flanken zu füttern, wie Seoane betonte. Damit es am Ende erfolgreicher verläuft als 2014. Damals absolvierte Kleindienst zehn Spiele für die deutsche U20-Nationalmannschaft, blieb jedoch ohne Treffer.