Wie die "Bild am Sonntag" verkündet, müssen Bayern-Profis auf einen Teil ihres Gehalts verzichten, wenn sie in Quarantäne sind. Demnach sollen offenbar jene vier Spieler des FC Bayern, die bereits in Quarantäne mussten, am Donnerstag in einem Gespräch mit den Bayern-Chefs über die Entscheidung unterrichtet worden sein.
Laut Informationen der "BamS" seien am Donnerstagmorgen Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala, Eric Maxim Choupo-Moting in die Geschäftsstelle der Bayern an der Säbener Straße in München bestellt worden. Sie sollen rückwirkend für die Woche, in der sie in Quarantäne mussten, kein Gehalt bekommen. Dies erfuhr die Zeitung aus dem Mannschaftskreis. Auch dabei war offenbar der angeblich ebenfalls ungeimpfte Michael Cuisance. Dieser musste bisher nicht in Quarantäne – ihm drohten bisher zu diesem Zeitpunkt noch keine Einbußen.
Doch jetzt folgt der nächste Corona-Hammer bei den Bayern: Ebendiese ungeimpften Spieler müssen nun, wie Kollege Kimmich, erneut in Quarantäne. Der FC Bayern gibt am Sonntag in einer Pressemitteilung bekannt:
Die Verantwortlichen der Bayern um den Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn, Präsident Herbert Hainer, Sportvorstand Hasan Salihamidžić und Finanzchef Jan-Christian Dreesen, so der Bericht der "BamS", wollen mit dem anteilsmäßigen Einbehalten des Gehalts ein Zeichen setzen und so den Druck erhöhen, sich impfen zu lassen.
Nach einer Verordnung der Stadt München vom 1. November, haben ungeimpfte Angestellte keinen Anspruch auf einen quarantänebedingten Verdienstausfall. Dies schließt auch Fußballspieler ein.
Für Kimmich würde das bei einem geschätzten Jahresgehalt von 20 Millionen Euro, inklusive Prämien, einen Wochenverlust von 384.000 Euro bedeuten, wie die "BamS" ausrechnet.
Beim Rekordmeister Bayern sind gleich mehrere Profis nicht geimpft. Am vorigen Freitag fehlte dem FCB beim 1:2 gegen Augsburg unter andere, der ungeimpfte Kimmich, der sich erneut nach einem Kontakt zu einer positiv getesteten Person im privaten Umfeld in häusliche Quarantäne begeben musste. Daher wurde Kimmich beim Rapport in der Bayern-Geschäftsstelle nur zugeschaltet – er befand sich bereits in häuslicher Isolation. Deshalb verpasst der 26-Jährige nun auch noch die Champions-League-Partie am Dienstag bei Dynamo Kiew. Zuletzt bestätigte Kimmich, dass er nicht geimpft sei.
Dies könnte für Kimmich eine erneute Gehaltsstreichung bedeuten – der Verlust würde dann, nach der "BamS"-Rechnung 768.000 Euro bedeuten.
Die "Bild am Sonntag" berichtet zudem von weiteren Maßnahmen, die demnach bei den Bayern nicht ausgeschlossen seien: "So könnten die nicht geimpften Stars auch im Training von ihren Kollegen isoliert werden."
Dass eine Corona-Infektion weitreichende Folgen, besonders für Fußballspieler, haben kann, zeigt eine Studie der Uni Düsseldorf. Einer der Autoren der Studie, James Reade, erklärt im Gespräch mit watson, welche das sein können und warum es so wichtig ist, dass sich Spieler wie Joshua Kimmich, Serge Gnabry und auch Jamal Musiala impfen lassen.
(lc)