Am Sonntag empfängt der FC Bayern im Rahmen des siebten Bundesliga-Spieltags den SC Freiburg. Für die Münchener wird es dann womöglich darum gehen, den Anschluss an das Spitzenduo aus Leverkusen und Stuttgart zu halten. Beide haben zumindest die Chance, ebenso wie Borussia Dortmund und RB Leipzig, vorzulegen.
Das zu Beginn dieser Saison noch so enge Rennen in der Spitzengruppe war in den vergangenen Tagen aber kaum ein Thema rund um den Rekordmeister. Auch die Vorbereitung auf die stets unangenehm zu bespielenden Freiburger stand zumindest medial kaum im Fokus.
Stattdessen dominierte das Hin und Her um eine mögliche Verpflichtung von Jérôme Boateng die Schlagzeilen. Seit dem Freitagnachmittag scheint festzustehen: Der Verteidiger kehrt nicht in den Kader des FC Bayern zurück. Die Bedenken der Vereinsführung waren übereinstimmenden Medienberichten zufolge zu groß, Boateng muss sich im kommenden Jahr schließlich erneut vor Gericht verantworten.
Obwohl dieses Kapitel nun geschlossen zu sein scheint, geht in München der Blick dennoch nicht vollumfänglich auf das sportliche Geschehen. Denn mit einem möglichen Engagement von Max Eberl gibt es weiterhin ein großes Thema, das viel Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Der 50-Jährige war bis Ende September noch Geschäftsführer Sport in Leipzig. Ausgerechnet vor dem Duell mit den Bayern trennte sich RB aber von Eberl. Dieser hatte sich zuvor öffentlich nicht von Gerüchten um einen eventuellen Wechsel in die bayrische Landeshauptstadt distanziert.
"Bild"-Journalist Christian Falk berichtete nun im Podcast "Bayern Insider", dass der langjährige Gladbacher nach seinem Nicht-Dementi intern in Leipzig zur Rede gestellt worden sei. Gegenüber RB-Boss Oliver Mintzlaff sei ein klares Bekenntnis zu den Roten Bullen aber ausgeblieben.
Und das wohl aus gutem Grund, denn gerade Uli Hoeneß soll Eberl schon lange und intensiv umwerben. Am Tegernsee, wo der Bayern-Macher sein Haus hat, habe es "mehrere Treffen" mit dem 50-Jährigen gegeben. Eines im zurückliegenden Sommer, ein weiteres im vergangenen Jahr.
"Hoeneß hat das Thema die ganze Zeit am Kochen gehalten", ordnete Falk ein. Der 71-Jährige ist demnach bei den Münchnern der größte Fürsprecher Eberls. Dass dieser seinen Job in Leipzig derart leichtfertig aus der Hand gegeben hat, scheint ein Nachweis zu sein, dass Hoeneß' Werben Früchte trägt.
Falk berichtete im Podcast allerdings auch, dass in der Führungsriege des FC Bayern noch nicht alle so begeistert von Eberl sein sollen wie der vormalige Präsident. Dessen Wort hat aber zweifelsohne das meiste Gewicht.
Und ein bisschen Zeit bleibt ihm auch noch, um seine Kollegen zu überzeugen. Erst im November steht die nächste Sitzung des Aufsichtsrates an. Auf dieser kommt die Personalie Eberl auf den Tisch.
Vielleicht wird bis dahin auch wieder mehr über das Geschehen auf dem Rasen berichtet. Gerade das Auswärtsspiel in Dortmund Anfang November bietet den Münchenern die Gelegenheit für ein echtes Ausrufezeichen.