Seit dem Abstieg aus der Bundesliga hat der HSV bei bisher vier erfolglosen Aufstiegsversuchen jedes Mal auf einen neuen Trainer gesetzt. Dieter Hecking war der zweite, der sich 2019/20 an der Mission Wiederaufstieg versuchen durfte. Inzwischen ist der 57-Jährige Sportvorstand beim 1. FC Nürnberg.
Vor dem direkten Aufeinandertreffen der beiden ambitionierten Zweitligisten sprach Hecking im Interview mit der "Bild" über seine Zeit beim HSV und gewährt dabei traurige Einblicke: Sein schönster Arbeitstag sei demnach sein erster gewesen, weil sich mit dem Job als HSV-Trainer ein Traum für ihn erfüllt habe.
Von da an sei es bergab gegangen, Tiefpunkt sei das letzte Spiel gewesen. "Ein Zähler hätte gereicht, um die Relegation zur Bundesliga zu erreichen", ärgerte er sich heute noch. "Wir haben damals das Feld kampflos dem Gegner überlassen, unsere Riesen-Chance nicht genutzt." Mit 1:5 verlor Hamburg zu Hause gegen Sandhausen, Hecking daraufhin seinen Job.
Vom Ausbleiben des sportlichen Erfolgs abgesehen sei der Job in Hamburg jedoch nicht so schlimm gewesen, wie er erwartet hatte. "Ich wurde von fast allen vor meiner Unterschrift gewarnt, dass der Druck durch Medien, Fans oder Ex-Stars in Hamburg riesengroß sei. Aber das war überhaupt nicht der Fall. Ich wurde sehr fair von allen Seiten behandelt", resümierte er gegenüber "Bild".
Demensprechend ist Hecking auch nicht nachtragend und schätzte die Hamburger Aufstiegschancen optimistisch ein: "Alles steht beim HSV auf Aufstieg. Wenn konstant gepunktet wird, müsste der Verein [diese Saison] endlich aufsteigen."
Vor dem direkten Duell mit seinem jetzigen Klub warnte er vor der individuellen Klasse der Hamburger Spieler: "Die Qualität der Truppe ist so groß, dass sie jedem Gegner wehtun können." Insbesondere da man den schon seinerzeit "besten HSV-Spieler" Sonny Kittel halten konnte.
Mit Kampfansagen für das Spiel am Samstag (20.30 Uhr) hielt Hecking sich daher zurück. Stattdessen freue er sich einfach auf eine "spannende Partie."
(kpk)