Als sich der FC Bayern am Dienstagabend in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 4:0 gegen Preußen Münster durchgesetzt hat, stand mit Daniel Peretz ein neues Gesicht zwischen den Pfosten. Der Schlussmann war im Sommer von Maccabi Tel Aviv gekommen und durfte in Münster sein Debüt geben.
Wenn die Münchener am Wochenende auf RB Leipzig treffen, wird der Israeli wieder auf der Bank Platz nehmen. Thomas Tuchel hatte im Voraus angekündigt, dass Peretz im Rahmen einer Pokalrotation zum Einsatz kommen dürfe. Am Samstagabend wird also wieder Sven Ulreich das Tor hüten.
Der 35-Jährige ist zwar eigentlich die Nummer Zwei, in Abwesenheit Manuel Neuers und nach dem Abschied von Yann Sommer aber die erste Option. Womöglich muss er sich zeitnah jedoch wieder mit einem Stammplatz auf der Bank anfreunden.
Denn schon seit Wochen mehren sich die Berichte über ein näher rückendes Comeback Neuers. Der Nationaltorhüter hatte sich im Dezember 2022 bei einem Skiunfall den Unterschenkel gebrochen, seither kein Pflichtspiel mehr absolviert.
Vor wenigen Wochen hatte Thomas Tuchel angedeutet, dass sein Kapitän womöglich schon vor der Länderspielpause Mitte Oktober seine Rückkehr feiern könnte. Nun gab der Übungsleiter ein Update zur Lage Neuers.
"Es sind sehr gute Nachrichten. Manu hat eine Teilintegration gemacht. Es war kein sehr intensives Training und er hat Teile davon mitgemacht", berichtete Tuchel von der Trainingseinheit am Donnerstag. Der Torhüter habe in dieser kurzzeitig auch als Feldspieler agiert.
Tuchel will "die Kirche aber im Dorf lassen", denn ein Comeback steht noch nicht unmittelbar bevor: "Wenn er voll im Training steht, kann es schnell gehen. Davon ist er aber noch ein paar Tage oder Wochen entfernt. Es ist aber alles im Plan."
Eine Rückkehr vor der nächsten Länderspielpause erscheint damit eher unwahrscheinlich, die Abstellungsperiode beginnt schließlich am 9. Oktober.
Deutlich wahrscheinlicher ist indes eine zeitnahe Rückkehr der zuletzt angeschlagen fehlenden Min-Jae Kim, Dayot Upamecano und Thomas Müller. Im DFB-Pokal hatte vor allem der Ausfall der Abwehrspieler geschmerzt, standen die Bayern so doch ohne gelernten Innenverteidiger da.
Ersatzmann Leon Goretzka machte seine Sache zwar gut, wird künftig aber wohl wieder ins Mittelfeld rücken können. Das Trio konnte laut Tuchel am Donnerstag wieder trainieren. "Sie konnten alles ohne Beschwerden machen und hatten keine Reaktionen", freute sich der Coach.
Nach der wenig intensiven Einheit mit der Mannschaft hätten alle drei noch ein individuelles Programm mit einer höheren Belastung abgespult. Ob sie dies gut verkraftet haben, wird sich erst im Laufe des Freitags zeigen, weshalb sich Tuchel noch nicht endgültig festlegen wollte: "Wenn alles so bleibt, stehen sie im Kader. Ganz bestätigen kann ich es aber noch nicht."
Für die Münchener wäre gerade die Rückkehr der Verteidiger enorm wichtig. Das offensivstarke RB Leipzig hat sich in der jüngeren Vergangenheit immerhin zu einer Art Angstgegner der Bayern entwickelt. In der vergangenen Saison gewannen die Sachsen mit 3:1 in München, im August überrollten sie den FCB im Supercup dann sogar mit 3:0. Eine weitere Pleite darf und will sich Bayern am Samstag nicht erlauben.