Gerade erst hat der HSV die Probleme in der Defensive bewältigt, da droht schon die nächste Baustelle. Derzeit steht über dem Mittelfeld der Hamburger ein großes Fragezeichen. Denn zwei Spieler stehen bereits auf der Position nicht zur Verfügung. Nun droht ein weiterer Ausfall. Kommt es wirklich zum Worst Case, droht dem Coach, Tim Walter, im Mittelfeld ein personeller Engpass.
Das Problem: Anssi Suhonen hatte sich bereits im Trainingslager das Wadenbein angebrochen. Ein weiterer wichtiger Spieler, Ludovit Reis, verletzte sich an der Schulter. Wegen der Teilnahme des Vize-Kapitäns an der U21-EM gab es vom HSV ein paar Tage mehr frei als für den Rest der Mannschaft. Nun droht am Sonntag, ein weiterer wichtiger Spieler auszufallen. Das wäre für den Klub ein echtes Problem.
Trotz personellen Engpasses konnten die Hamburger am Freitagabend den Sieg gegen Schalke 04 holen. Dort brauchte Trainer Walter insbesondere in der Defensive nahezu jeden. Mit Stephan Ambrosius setzte er auf einen Spieler, den nur die wenigsten noch auf dem Zettel hatten.
Kaum hat der Klub das Defensiv-Problem bewältigt, hapert es nun an einer neuen Baustelle: im Mittelfeld.
Beim Auftaktsieg gegen Schalke 04 (5:3) wusste einer dort zu überzeugen: der Niederländer Immanuel Pherai. Ein wichtiger Baustein für die Position.
Doch ob der 22-Jährige am Sonntag gegen Karlsruhe an den Start gehen kann, ist ungewiss. Denn der Niederländer verletzte sich am Mittwoch beim Training. Bereits nach einer halben Stunde Training knickte der Mittelfeldspieler um. Er musste die Einheit abbrechen. Und der Knöchel? Der wurde dick in Bandagen eingepackt. Noch auf dem Weg in die Kabine sagte Pherai, offenbar wenig besorgt: "Ich bin umgeknickt, das kann passieren", wie der "Kicker" ihn zitiert.
Wie es nun mit ihm weitergeht, ist jedoch noch völlig unklar. Fällt er am Sonntag im Duell gegen den Karlsruher SC aus, täte das dem Team weh. Dann fehlen mit ihm neben Anssi Suhonen und Ludovit Reis drei Spieler im Mittelfeld. In diesem Fall wäre mit Laszlo Benes nur noch einer von vier für die Postion vorgesehenen Spielern einsatzbereit.
Bedeutet konkret: Dann müsste der Coach mit einem großen Umbau reagieren. Dass das funktionieren kann, zeigte Walter jedoch schon des Öfteren.
Er könnte etwa Levin Öztunali von der Flügelposition zurückbeordern. Auf den Außenbahnen warten ohnehin die beiden letztjährigen Stammspieler Jean-Luc Dompé und Bakery Jatta darauf, überzeugen zu können. Und auch in der Defensive hat sich die Lage mit der Rückkehr von Dennis Hadzikadunic und Miro Muheim deutlich entspannt.