Jonas Hofmanns Entscheidung, Borussia Mönchengladbach zu verlassen und zu Bayer Leverkusen zu wechseln, hat für reichlich Wirbel gesorgt. Was den Fans besonders sauer aufstößt: Er wechselte zum Ligarivalen. Der Nationalspieler hat sich nach seinem Transfer in den sozialen Medien einige Hass-Kommentare anhören müssen.
Auch intern gab es Unmut. So trat Gladbachs Geschäftsführer Sport, Roland Virkus, im Interview auf der Vereins-Homepage gegen Hofmann nach. Dort erzählt er, dass der Klub versucht habe, ihn zu halten. Ohne Erfolg:
Mitten im Shitstorm, dem Hofmann nun ausgesetzt ist, äußert sich der ehemalige Kapitän der Fohlenelf, Lars Stindl. Er zeigt Verständnis für den plötzlichen Abschied seines langjährigen Mannschaftskollegen und verteidigt ihn.
Obwohl einige Fans den 31-jährigen Hofmann für seine Entscheidung kritisierten, äußerte Lars Stindl, der mittlerweile zum Karlsruher SC gewechselt ist, Verständnis für den Schritt seines ehemaligen Teamkollegen. "Aus sportlicher Sicht muss man sagen: Den Wechsel kann ich nachvollziehen. Er sieht die Chance, noch einmal europäisch zu spielen", sagte Stindl gegenüber "Sport Bild".
Aber: Auch die Enttäuschung von Sportchef Roland Virkus über den Abgang des 31-Jährigen stößt bei Stindl auf Verständnis. Schließlich war der Nationalspieler in der Vergangenheit eine wichtige Stütze für die Mannschaft. In der vergangenen Saison gelangen Hofmann zwölf Treffer.
Stindl verriet, dass er persönlich mit Hofmann Kontakt hatte und dieser die Entscheidung keineswegs leichtfertig getroffen hat. Er gibt Einblick in die Gefühlswelt seines ehemaligen Kollegen: "Dennoch hat sich Jonas auch sehr viele Gedanken gemacht, da er auch ein emotionaler Mensch ist", erklärte der Ex-Kapitän.
Ursprünglich war Hofmann als Teil des neuen Borussia-Teams vorgesehen, doch die Offerten von Bayer Leverkusen, die sich immerhin für die Europa League qualifiziert haben und mit Trainer Xabi Alonso eine offensive Ausrichtung verfolgen, lockten den deutschen Nationalspieler. Möglicherweise spielte auch die Aussicht auf die Heim-EM 2024 in seiner Entscheidung eine Rolle.
Obwohl es im Vorfeld bereits Ankündigungen über Veränderungen im Kader gegeben hatte, war das Ausmaß des Umbruchs zunächst nicht abzusehen. Eigentlich sollte Hofmann in der kommenden Bundesliga-Saison als Borussia-Kapitän vorangehen. Daraus wird nun nichts.