Bei Borussia Dortmund läuft es in dieser Saison mal wieder schleppend. Zwar befindet sich der BVB in der Bundesligatabelle nach 23 Spieltagen auf Rang vier, der für die Champions-League-Qualifikation reicht. Dennoch beträgt der Abstand auf Spitzenreiter Bayer Leverkusen bereits 20 Punkte.
Zu wenig für die Dortmunder, bei denen sich nach dem Trauma der verpassten Meisterschaft am letzten Spieltag der Vorsaison viele gedacht hatten: "Jetzt erst recht!"
Was die BVB-Misere noch schlimmer macht: Dass die Mannschaft auf dem vierten Platz steht, ist noch das Beste an der bisherigen Saison. Spielerisch enttäuschen die Ruhrpottler regelmäßig – gerade im Vergleich zu Mannschaften wie Leverkusen oder auch Stuttgart.
Dementsprechend verloren die BVB-Stars am Wochenende mit 2:3 gegen TSG Hoffenheim. Das Aufbauspiel ist behäbig, Kombinationen über mehr als zwei Stationen sind Mangelware und die Mannschaft wirkt verunsichert. Sky-Experte Lothar Matthäus fordert daher angesichts der Dortmunder Krise nun einen harten Umbruch beim BVB – sogar von jahrelangen Stützen des Teams solle sich der Verein trennen.
Auch der Rekordnationalspieler und ehemalige Bayern-Star kritisiert, dass die fußballerische Leistung der Dortmunder von den Ergebnissen kaschiert wird:
Ob das Problem bei Trainer Edin Terzić liege, wisse Matthäus nicht. Er fordert stattdessen von den BVB-Bossen einen Umbruch im Kader – und das eher früher als später:
Als Teil dieses Umbruchs sieht Matthäus sogar die Trennung von den BVB-Legenden Marco Reus und Mats Hummels.
Mangelnde Qualität bei Reus und Hummels sei dabei nicht ausschlaggebend. Gerade letzteren hebt Matthäus hervor, Mats Hummels sei weiterhin einer "der besten Innenverteidiger". Dennoch müsse man zukunftsorientiert handeln und müsse einen "kompletten" Umbruch vornehmen – und dürfe "auf die Gefühlswelt keine Rücksicht nehmen".
Der Umbruch sei auch notwendig, weil die Dortmunder Neueinkäufe der vergangenen eineinhalb Jahre "die Erwartungen nicht erfüllt" hätten. Das führe laut Matthäus zu einem Qualitätsproblem in der BVB-Mannschaft.
Dies könne auch ein Jadon Sancho, der zuletzt von Manchester United ausgeliehen wurde, nicht ändern. Von ihm könne man "nicht erwarten, dass er nach seiner langen Pause das Dortmunder Stadion abbrennt".
Auch wenn Matthäus das Problem eher bei der Mannschaft sieht – BVB-Trainer Edin Terzić gerät in den vergangenen Wochen immer wieder unter Druck. Schon in der vergangenen Saison spielten die Dortmunder eine schlechte Hinrunde, zündeten dann aber in der zweiten Saisonhälfte den Turbo – zumindest ergebnistechnisch. Schönen Fußball zeigte die Mannschaft unter Terzić nur selten.
Viele im BVB-Umfeld hängen zwar an Terzić, der als glühender Anhänger des Vereins gilt und daher zu einer Identifikationsfigur wurde. Dennoch wächst der Druck auf ihn nach der Niederlage am Wochenende gegen Hoffenheim nun weiter.